Zertifizierte Plattdeutsche/Saterfriesische Schulen
Im Mai 2022 zeichnete Kultusminister Grant Hendrik Tonne fünf weitere Schulen als "Plattdeutsche Schulen" aus. In Niedersachsen gibt es nun 43 Schulen, die den Erwerb der niederdeutschen Sprache fördern und dafür ausgezeichnet wurden.
Mit der Unterzeichnung der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitssprachen (ROM), erklärten sich die europäischen Mitgliedsstaaten bereit, geschichtlich gewachsene Regional- oder Minderheitssprachen Europas, „[...] von denen einige allmählich zu verschwinden drohen“, zu erhalten. Niedersachsen und weitere sieben Bundesländer verpflichteten sich zur Umsetzung.
Mit dem RdErl des MK vom 01.06.2019 kommt den Regionalsprachen Niederdeutsch und Saterfriesisch in niedersächsischen Schulen vom Primarbereich bis zur Sekundarstufe II wieder größere Bedeutung zu.
Der Bezug zur Sprache der Region (Niederdeutsch/Saterfriesisch) soll in besonderem Maße hergestellt werden. An vielen niedersächsischen Schulen erfolgt dies bereits beispielhaft „zum einen verpflichtend im Fachunterricht, zum anderen im Wahlpflichtunterricht, in Arbeitsgemeinschaften, bei Projekten und durch Angebote der Ganztagsschule sowie durch die Einbeziehung außerschulischer Lernorte.“ (Zitat RdErl v. 01.06.2019)
Viele niedersächsische Schulen haben Plattdeutsch bzw. Saterfriesisch in ihr Schulprogramm aufgenommen und fördern aktiv und kontinuierlich den Spracherwerb, insbesondere durch zielsprachlichen Fachunterricht. So konnten inzwischen 41 Schulen des Landes als „Plattdeutsche Schule“, und zwei Schulen als „Saterfriesische Schule“ im Niedersächsischen Kultusministerium ausgezeichnet werden. Darunter wurden erstmalig 2020 und 2022 eine weitere berufsbildende Schule ausgezeichnet. Von den seit 2013 ausgezeichneten Schulen wurden bereits 21 rezertifiziert.
Eine Rezertifizierung ist nach fünf Jahren bei den Regionalen Landesämtern zu beantragen.