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Förderplanung

Die pädagogische Diagnostik ist Voraussetzung für individualisierte durchgängige Sprachbildung. Eine Förderplanung baut auf den sprachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler auf und orientiert sich an den Phasen des Zweitspracherwerbs. Der Dialog mit den Erziehungsberechtigten und den Schülerinnen und Schülern über die Förderplanung ist eine wichtige Perspektive der pädagogischen Diagnostik.

Grundlegendes zur Förderplanung

Jede gezielte Förderplanung basiert auf aktuellen, individuellen Diagnoseergebnissen. Der so ermittelte Stand der Sprachentwicklung bei mehrsprachigen Schülerinnen und Schülern verweist auf die nächsten notwendigen Schritte, um die Sprachentwicklung voranzutreiben und die Fördermaßnahmen danach auszurichten. Die schriftliche Fixierung einer Förderplanung bietet allen Beteiligten – den Lehrkräften, dem pädagogischen Personal, den Erziehungsberechtigten sowie den Lernenden selbst – koordinierte und zielgerichtete Handlungsorientierung. Aus einem Förderplan können alle Beteiligten ablesen, wie bei der Förderung weiter verfahren werden soll, um die sprachliche Progression im Deutschen (Zone der nächsten Entwicklung) zu unterstützen.

Förderplanung in der Praxis

Ein Förderplan orientiert sich an den Stärken und lernfördernden Faktoren sowie an den Bedürfnissen einer Schülerin oder eines Schülers: Er beschreibt die benötigten DaZ-/ DaB-Fördermaßnahmen. Der Förderplan enthält Vereinbarungen, die berücksichtigt werden müssen, damit die Schülerin oder der Schüler die Lern- und Entwicklungsziele im Rahmen ihrer bzw. seiner Möglichkeiten erreicht. Es geht nicht um eine Beschreibung aller Unterrichtsinhalte und Lernziele, die Schülerinnen und Schüler lernen sollen. Dafür gibt es Wochenpläne, Tagespläne oder Arbeitspläne. Die Umsetzung der Förderplanarbeit setzt einen Blick auf die individuellen Stärken und Schwächen der Schülerin bzw. des Schülers voraus und ist auf die sprachliche Progression ausgerichtet.

Trotz des auf das einzelne Kind gerichteten Fokus des Förderplans darf keine „isolierende Förderung“ bei der Förderung in Deutsch als Zweitsprache erfolgen. In gemischten Gruppen voneinander und miteinander zu lernen, um in vielfältigen Kommunikationssituationen das eigene Sprachhandeln zu erproben, sollte genauso einen Raum einnehmen wie die individuelle Arbeit. Die Grundsatzerlasse der allgemeinen Schulformen haben diesen wichtigen Aspekt aufgenommen und betonen die Durchgängige Sprachbildung als Teil jeden Unterrichts.

 

Die Erstellung eines Förderplans ist kein abgeschlossener Prozess, sondern ein Kreislauf von Diagnose, Förderprozessen, Evaluation und Festlegung weiterer Förderschwerpunkte. Die einzelnen Schritte der Förderplanung hängen zeitlich, organisatorisch und inhaltlich zusammen.

Ein Förderplan enthält:

  • formale Angaben zur Schülerin bzw. zum Schüler 
  • Auflistung der durchgeführten diagnostischen Verfahren
  • Felder für die vier Lernbereiche im Deutschen
  • Förderziele und Förderzeitraum
  • Evaluation und neue Förderziele
  • Vereinbarungen mit den Eltern
  • Vereinbarungen mit der Schülerin bzw. mit dem Schüler