Erinnerungskultur
Wie können wir unsere gegenwärtige Demokratie für die Zukunft stark machen? Indem wir in die Vergangenheit blicken! Ein historisch-politisches Lernen, das Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet, hat mit dem Auswendiglernen von Jahreszahlen und Herrscherabfolgen nichts zu tun. Es zielt darauf ab, die ganze Geschichte in den Blick zu nehmen, nicht nur der Helden und Heldinnen zu gedenken, sondern auch der Opfer dieser Vergangenheit.
Die Spuren der jüngeren und jüngsten deutschen Vergangenheit sind überall gegenwärtig. Besonders in Niedersachsen erinnern zahlreiche Orte an die braune und rote Diktatur, die das 20. Jahrhundert in der deutschen Geschichte geprägt haben. Wer aus dieser Geschichte lernen will, muss sich mit den gesellschaftlichen Ursachen dieser Systeme, ihren Herrschaftsmechanismen, ihren Trägern und Trägerinnen und ihren Opfern beschäftigen.
Das muss nicht nur im Geschichtsunterricht stattfinden. Gerade im Projektunterricht, in Gedenkstätten und Museen lernen Schülerinnen und Schüler die deutsche Vergangenheit und ihre Bewältigung in der Gegenwart auf ungewohnte Weise und aus anderen Perspektiven kennen. So kann die Ritualisierung des Gedenkens vermieden und deutlich gemacht werden, dass es einen Schlussstrich unter diese Teile der Geschichte nicht geben kann.