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Ein Zeitzeugengespräch führen

Wenn Menschen aus ihrem eigenen Erleben verständlich und sogar packend berichten können, werden sie für Schülerinnen und Schüler zu einer Brücke in die Vergangenheit. Sie lösen die Geschichte aus der den grauen Buchdeckeln des Lehrwerks, denn sie schaffen einen emotionalen Zugang zum Geschichtsstoff.

Wo man Zeitzeugen findet

Zeitzeugen sind zwar überall unter uns, aber nur wenige von ihnen können oder wollen mit Schülerinnen und Schülern über ihre Vergangenheit sprechen. Kontakte zu auftrittswilligen Zeitzeugen kann man über Gedenkstätten, Zeitzeugenbüros und Internetportale knüpfen. Die Portale stellen auch Videoaufnahmen von Zeitzeugengesprächen bereit.

Wie man das Gespräch vorbereitet

Nicht alle, die ihre Erinnerungen teilen wollen, sind professionelle Zeitzeugen. Aber alle, die ihr Erleben vor Schülerinnen und Schülern darlegen, müssen respektvoll behandelt werden. Schülerinnen und Schüler sollten daher jede Begegnung mit Zeitzeugen inhaltlich und methodisch vorbereiten, um das Erzählte einzuordnen, gerade dann, wenn die Zeitzeugen unzusammenhängend berichten.

 

Materialien für die Arbeit mit Zeitzeugen im Unterricht

Handreichung für PädagogInnen zur Planung und Durchführung von Zeitzeugeninterviews der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main.

Arbeitsblätter der Friedrich-Körber-Stiftung, die den jährlichen Bundeswettbewerb Geschichte ausschreibt, für die Projektarbeit zur Durchführung von Zeitzeugeninterviews.

Handreichung des Grenzlandmuseums Eichsfeld zur methodischen Erarbeitung von Zeitzeugeninterviews.

Auf der Seite der internationalen Holocaustgedenkstätte Yad Vashem finden Sie didaktische Zielsetzungen und Überlegungen sowie praktische Anleitungen für die Verwendung von digitalen oder analogen Zeitzeugendokumenten im Schulunterricht.

Chancen, Grenzen, Praxis: Ein kritischer Überblick zu Chancen und Risiken der Arbeit mit Zeitzeugen im Unterricht im Dossier der Bundeszentrale für Politische Bildung "Geschichte begreifen".

Sammlung von Zitaten zur Bedeutung von Zeitzeugen in einer Unterrichtseinheit auf dem Bildungsserver Baden Württemberg, die der Problematisierung der Zeitzeugenberichte als historischer Quelle dient.

Zeitzeugenportale zur Geschichte des Nationalsozialismus

Das Interview-Archiv "Zwangsarbeit 1939-1945" der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", der Freien Universität Berlin und des Deutschen Historischen Museument hält knapp 600 Audio und Video-Interviews mit ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern aus 26 Ländern. Dazu gibt es Transkripte, Übersetzungen, Fotos und Kurzbiografien. Das Archiv ist nach einer Registrierung online zugänglich und existiert auch in einer englischen und einer russischen Sprachversion.

In dem Dossier "NS-Zwangsarbeit: Lernen mit Interviews" der Bundeszentrale für Politische Bildung werden den Links zu zwei Zeitzeugenportalen Hintergrundinformationen zum historischen Hintergrund sowie methodische Hilfen für den Einsatz im Unterricht zur Seite gestellt. Das Bildungsangebot für Lernende ab 14 Jahren wird durch Hintergrundfilme, Zusatzmaterialien und interaktive Aufgaben ergänzt.

In dem Videoprojekt Zeugen der Shoah der Freien Universität Berlin für den Schulunterricht berichten Überlebende von ihren Erfahrungen während der Shoah bezeichneten und davon, wie sie nach der Befreiung mit ihren Erinnerungen weiterlebten. Schülerinnen und Schüler, Lehrende sowie alle anderen Interessierten finden hier verschiedene Materialien und digitale Anwendungen, die ein kompetenzorientiertes Lernen mit Interviews unterstützen.

Sammlung von Hördokumenten (Zeitzeugeninterviews und Lesungen) des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin: Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945.

Die Letzten Erinnerungen sind eine Interviewsammlung mit ehemaligen Häftlingen des Kriegsgefangenenlagers Sandbostel.

Der Blog „70 Tage Gewalt, Mord, Befreiung Das Kriegsende in Niedersachsen“ ist ein von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten koordiniertes Gemeinschaftsprojekt, an dem sich Gedenkstätten, Initiativen und Einzelpersonen aus Niedersachsen beteiligen. Die Beiträge werfen exemplarisch Schlaglichter auf Verbrechen, die Angehörige von SS, Gestapo, Polizei, Wehrmacht und Volkssturm, aber auch Zivilisten in den letzten Tagen des Krieges begangen. Zudem schildern die Autor_innen die Situation der Häftlinge und Gefangenen in den Lagern und anderen Haftstätten kurz vor und nach ihrer Befreiung.

Zeitzeugenportale zur DDR-Geschichte

Das Zeitenwende-Lernportal vereint biografische Erzählungen zur späten DDR, der Friedlichen Revolution und der sich anschließenden gesellschaftlichen Transformation aus der Sicht der etwa 2,4 Millionen Menschen, die um 1980 herum in der DDR geboren wurden. Auf dem Portal finden Sie didaktische Materialien, Zeitzeugenvermittlung und Zeitzeugenberichte in schriftlicher Form.

Das Zeitzeugenbüro der Bundesstiftung zur Aufarbeitung vermittelt bundesweit mehr als 360 Gesprächspartner zur deutschen Teilung, dem Wiedervereinigungsprozesses und der Transformationsphase nach 1990.

Das Koordinierende Zeitzeugenbüro vermittelt Zeitzeugengespräche als zusätzliches Angebot der politischen Bildung und gemeinsame Servicestelle der Bundesstiftung Aufarbeitung, der Stiftung Berliner Mauer und der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen zur Erinnerung an die 40-jährige SED-Herrschaft. Auf dem Online-Portal finden sich zudem kurze Videos und Biographien der Zeitzeugen.

Auf dem Portal zur Jugendopposition finden sich 24 Biographien von Zeitzeugen, die in Text, Foto und Videosequenzen von ihrer Politisierung und der Oppositionszeit berichten.

Das Zeitzeugenportal versammelt Erfahrungsberichte in Videoform von Menschen, die in der Zeit von 1945 bis 1989 auf dem Gebiet des Landes Brandenburg Widerstand leisteten, politische Verfolgung erlitten und Unrecht oder Willkür der SED-Herrschaft erlebten. Thematisch behandeln sie Lebenserfahrungen mit dem russischen Speziallager 1945-50, den Volksaufstand 1953, der Grenzschließung 1961 und den Spezialheimen der Jugendhilfe.

Zeitzeugenportale zur Geschichte des 20. Jahrhundert

Das Zeitzeugenportal beinhaltet eine neue zentrale Video-Sammlung von Zeitzeugeninterviews zur deutschen Geschichte der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Geordnet nach den Themen Migration, Europa, Holocaust, Grenzerfahrungen, Sport, Jugend, Wirtschaft, Kultur und Sozialen Bewegungen finden sich zahlreiche Videosequenzen von wenigen Minuten.

Der LeMO-Zeitzeugenbereich enthält schriftliche persönliche Erinnerungen und individuelle Berichte wie persönliche Erinnerungen sowie Briefe und Tagebucheinträge, die in einem Zusammenhang mit der deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts stehen.