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Der Ganztag von G bis L

G

Nach Kultusministerkonferenz (KMK) sind Ganztagsschulen Schulen,

  • die ihren Schülerinnen und Schülern an mindestens drei Tagen in der Woche, für täglich sieben Zeitstunden ein ganztägiges Angebot zur Verfügung stellen,
  • die an allen Tagen des Ganztagsschulbetriebes ein Mittagessen bereithalten,
  • deren Ganztagsangebote unter der Aufsicht und Verantwortung der Schulleitung organisiert werden und
  • deren Ganztagsangebote in einem konzeptionellen Zusammenhang mit dem Unterricht stehen.

Die KMK unterscheidet zwischen voll gebundener, teilweise gebundener und offener Ganztagsschule.

Die Ganztagsschule erfüllt den Bildungsauftrag nach § 2 des Niedersächsischen Schulgesetzes (NSchG), indem sie an bestimmten Tagen ganztägig ein ganzheitliches Bildungsangebot unterbreitet, das ergänzend zum Unterricht nach Stundentafel auch außerunterrichtliche Angebote (s. Nr. 2.8) umfasst.

Die Ganztagsschule orientiert sich an den individuellen Lebens- und Lernbedürfnissen der Schülerinnen und Schüler und stärkt ihre Selbst- und Sozialkompetenz.

In der Ganztagsschule kann durch die Ausweitung der pädagogisch zu gestaltenden Zeit eine nachhaltige Lehr- und Lernkultur sowie eine Verbesserung im Umgang mit Heterogenität und Vielfalt erreicht werden.

Die Entwicklung guter Ganztagsschule beginnt vor Ort
Das pädagogische Konzept einer Ganztagsschule wird entscheidend durch das soziale, kulturelle und betriebliche Umfeld vor Ort geprägt. Jede Schule entwickelt daher ein eigenes regions- und schulspezifisches Ganztagsschulkonzept. Es gibt also weder „die“ gute Ganztagsschule noch wird eine gute Ganztagsschule allein durch die Wahl einer bestimmten Organisationsform bestimmt.
Vieles spricht dafür, dass sich die Verzahnung von Unterricht und außerunterrichtlichen Angeboten in Verbindung mit einer neu rhythmisierten Tagesstruktur an Ganztagsschulen mit verpflichtendem Angebot, wie es die gebundenen Ganztagsschulen vorgeben, leichter umsetzen lässt. Gleichwohl gibt es auch zahlreiche praktische Beispiele guter offener Ganztagsschulen in Niedersachsen. Entscheidend für die Qualität einer Ganztagsschule sind vor allem die Konzeption und die Qualität der praktischen Umsetzung.
Die Herausforderung besteht darin, verlässliche Strukturen und „Gelingensbedingungen“ zu schaffen, damit sich ein fächerübergreifendes Bildungsangebot entfalten kann, das langfristig zur Verbesserung der Schulqualität beiträgt. Dieses Vorhaben kann nur gelingen, wenn es von der gesamten Schulgemeinschaft und den außerschulischen Partnerinnen und Partnern mitgetragen wird.

Eine Ganztagsschule, die beabsichtigt, Ganztagsschulzüge abweichender Organisationsform zu führen, ergänzt das Ganztagsschulkonzept entsprechend. Die Zahl der Ganztagsschulzüge abweichender Organisationsform darf höchstens hälftig zur Gesamtzahl der Schulzüge sein.

Bei der Errichtung eines Ganztagsschulzuges ist der Erlass „Die Arbeit in der Ganztagsschule“ entsprechend zu beachten.

H

Heterogenität (auch: Inhomogenität) bezeichnet die Uneinheitlichkeit der Elemente einer Menge zu einem oder mehrerer Merkmale. In der pädagogischen Diskussion wird der Begriff der Heterogenität für die Schüler in einer Lerngruppe verwendet. Er beschreibt die Unterschiedlichkeit der Schüler bei verschiedenen Merkmalen, die als lernrelevant eingeschätzt werden. Diskutiert werden vor allem die Heterogenität der schulischen Leistungen oder der Begabungen entsprechend dem Alter, des Geschlechts sowie die kulturelle Heterogenität in einer Lerngruppe.

Heterogenität ist das Gegenteil von Homogenität.

(Quelle: Wikipedia)

I

Die Ganztagsschule legt im Ganztagsschulkonzept einen besonderen Schwerpunkt auf die Entwicklung einer veränderten Lehr- und Aufgabenkultur, die individuelles und selbstständiges Lernen initiiert. Die Ganztagsschule fördert die ganzheitliche Bildung der einzelnen Schülerin oder des einzelnen Schülers unter Berücksichtigung der Lernausgangslage und der individuellen Stärken. Das gilt für den Unterricht und die außerunterrichtlichen Angebote gleichermaßen.

Inklusive Schule

Gute Ganztagsschulen sind inklusive Schulen.
Das „Mehr“ an Zeit in der Ganztagsschule eröffnet in besonderem Maße den Raum für eine veränderte Lernkultur, die selbstgesteuertes Lernen anregt und damit die Möglichkeit schafft, alle Kinder und Jugendlichen individuell in ihrer Gesamtpersönlichkeit zu fördern.
Der Anspruch der „individuellen Förderung in Vielfalt“ beruht auf der Erkenntnis, dass es nicht die äußeren Differenzierungsmaßnahmen sind, die allen Kindern zugutekommen. Gerade das Lernen in heterogenen Gruppen bietet eine Fülle von Lernanreizen und damit eine gute Chance für Lernerfolge. Ganztagsschulen sind daher als inklusive Schulen - auch für zugereiste Kinder und Jugendliche - besonders geeignet.

K

Kooperationspartner und -partnerinnen

Kooperation ist die Basis guter Ganztagsschule

Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern ist für gute Ganztagsschule unerlässlich.
Von daher sollte eine gute Ganztagsschule nicht nur schulintern allein von Lehrkräften und pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgestaltet werden. Die gute
Ganztagsschule braucht Partner, die sich mit ihren jeweiligen Kompetenzen und Erfahrungen in die Ganztagsschule einbringen und das ganzheitliche Bildungsangebot stärken. Dafür sind Kooperationen mit außerschulischen Partnern wie Vereinen und Institutionen ebenso geeignet wie die vertraglich abgesicherte Zusammenarbeit mit Einzelpersonen.

Eine gute Ganztagsschule erweitert ihr Bildungsangebot, indem sie sich öffnet, inner- wie außerschulisch, und indem sie kooperiert. Das Ganztagsangebot wird nicht nur schulintern ausgestaltet, sondern unterschiedlichste Kooperationspartner bringen sich mit ihren Kompetenzen und Erfahrungen in die Ganztagsschule ein.
Kooperationen mit außerschulischen Partnern sind für gute Ganztagsschulen unerlässlich, um Kindern und Jugendlichen einen breit ausgerichteten Lern- und Sozialisierungsraum mit Lebensweltbezug zu bieten. Begleitet werden sie von Lehrkräften und weiteren pädagogischen Fachkräften. Wenn diese bereit sind, voneinander und miteinander zu lernen, wenn der Perspektivwechsel hin zur multiprofessionellen Vielfalt in Gemeinsamkeit gelingt, werden alle Gewinn daraus ziehen – Lernende, deren Erziehungsberechtigte eingeschlossen, wie Lehrende.
Die Entwicklung lokaler Kooperationen zwischen Schule und beispielsweise Kulturanbietern soll daher gezielt gestärkt werden. 
Damit wird die Vernetzung unterschiedlicher Bildungsakteure unter dem Dach der Schule gestärkt und die Qualität der niedersächsischen Ganztagsschulen zusätzlich befördert. Es ist ein weiterer, bedeutsamer Baustein auf dem Weg zum qualitätsorientierten Ausbau der Ganztagsschule in Niedersachsen.

Win-Win-Situation
Die Zusammenarbeit gestaltet sich dabei als Win-Win-Situation: Für Schülerinnen und Schüler ergeben sich wichtige Teilhabemöglichkeiten, indem sie im Rahmen des Ganztagsangebots beispielsweise neue Sportarten entdecken oder ein Instrument erlernen. Die Kooperationspartner im Ganztag haben im Gegenzug die Möglichkeit, ihre Angebote einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren und sich so neue Zielgruppen zu erschließen.

Außerunterrichtliche Angebote sind kostenfrei. Dieses gilt nicht für das Mittagessen.

Anfallende Sach- und Materialkosten sind von den Erziehungsberechtigten im Rahmen ihrer Ausstattungspflicht nach § 71 NSchG zu übernehmen.

In kooperativen Lernprozessen arbeiten die Gruppenmitglieder (ca. 3-6 Personen) in unmittelbarer Abhängigkeit voneinander an einer gemeinsamen Aufgabe. Damit die gemeinsame Aufgabe erfolgreich fertig gestellt werden kann, muss jedes Gruppenmitglied seinen Anteil dazu beitragen.

Die Idee dabei ist, dass die Lernenden abwechselnd Aufgaben bearbeiten und sich dann gegenseitig Feedback zur Bearbeitung geben. Hier kann Heterogenität sehr produktiv genutzt werden.

Kooperatives Lernen - ZUM Deutsch lernen

Kooperative Lernformen - Lehrer*innenfortbildung BaWü

Wie kann kooperatives Lernen gelingen? - Deutsches Schulportal

Kooperatives Lernen: Mehr als Gruppenarbeit - sofatutor-Magazin Lehrkräfte