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Verbraucherbildung in der Schule

Alltagsbildung im Klassenzimmer: Jetzt als Verbraucherschule

Fake-Shops, unseriöse Finanztipps auf Social Media oder Greenwashing: Fallstricke lauern auch im Alltag junger Verbraucherinnen und Verbraucher überall. Deshalb zeichnet der vzbv Schulen, die im Unterricht, in Projekten oder im Schulalltag Kinder und Jugendliche auf ihren eigenständigen Alltag vorbereiten als Verbraucherschulen aus. 

Mitmachen können Schulen, die in den Schuljahren 2023/2024 und/oder 2024/2025 Maßnahmen aus mindestens einem der vier miteinander verzahnten Handlungsfelder der Verbraucherbildung umgesetzt haben: 

  • Ernährung & Gesundheit
  • Finanzen, Marktgeschehen & Verbraucherrecht
  • nachhaltiger Konsum & Globalisierung
  • Medien & Information.

Allgemein- und berufsbildende Schulen können sich bis zum bis zum 30. September 2025 bewerben. Je nach Inhalt, Umfang und langfristiger Verankerung der Aktivitäten ist eine Bewerbung in den Kategorien Bronze, Silber und Gold möglich.

Hilfreiche Tipps bietet zudem die digitale Informationsveranstaltung „Wie werden wir Verbraucherschule?“ am 27. März 2025 von 16 bis 17 Uhr.

Falls Sie diesen Termin nicht einrichten können, schreiben Sie Ihre Fragen an [email protected]. Weitere Informationen zur Auszeichnung finden Sie auf www.verbraucherschule.de.

In der heutigen Gesellschaft, die durch Globalisierung, Vernetzung und die Allgegenwärtigkeit von Informationen und Angeboten in vielfältiger Art geprägt ist, werden Verbraucherkompetenzen für jeden Menschen immer bedeutsamer. Die verschiedenen Aspekte der Verbraucherbildung stehen dabei in einer engen Wechselbeziehung und zeigen darüber hinaus deutliche Bezüge zu zahlreichen anderen bildungsrelevanten Themenfeldern, deren Kenntnis die Voraussetzung für fundierte Entscheidungen als Verbraucherin und Verbraucher bildet. Vor diesem Hintergrund folgt Verbraucherbildung durchgängig vor allem der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Nur wer politische, ökonomische, rechtliche, ökologische, soziale und finanzielle Zusammenhänge erkennt und eigene Standpunkte vertreten kann, wird überlegte Konsumentscheidungen treffen können. Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Haltungen ermöglichen Orientierung und selbstbestimmte, reflektierte Entscheidungen. Kinder und Jugendliche verfügen in diesen Bereichen über vielfältige Erfahrungen und unterschiedlich ausgeprägtes Basiswissen.

Lernziele und -inhalte

Die Kaufkraft von vielen Kindern und Jugendlichen ist in den letzten Jahren zunehmend gestiegen. Junge Menschen sind eine bevorzugte Zielgruppe für Unternehmen. Die Produktvermarktung ist auf längerfristige Kundenbindung ausgerichtet. Somit steigt die Anforderung, reflektierte Entscheidungen zu treffen. Die Verknüpfung ökonomischer Dimensionen und ökologischer Herausforderungen dient dabei der Bewältigung des Verbraucheralltags.

Medien stellen heutzutage einen integralen Bestandteil im Leben von Kindern und Jugendlichen dar. Das ausgeprägte Nutzungsverhalten sowie technische bzw. Handhabungskompetenzen korrelieren aber nicht unbedingt mit einem reflektierten Kommunikationsverhalten. Dafür ist eine kritische Medienkompetenz erforderlich.

Einen wachsenden Einfluss auf das Konsumverhalten von Kindern und Jugendlichen hat u. a. die soziale Anerkennung durch Gleichaltrige aufgrund ihres Lebensstils. Kinder und Jugendliche sollten erkennen, dass zum Beispiel Mode, Mobilität und Freizeitverhalten immer auch im globalen Kontext mit Ressourcen- und Energieverbrauch und sozialen Fragestellungen zu sehen sind.

Häufige Fragen sind dabei z. B.:

  • Wie komme ich mit meinem Taschengeld aus?
  • Worauf muss ich achten, um mich gesund zu ernähren?
  • Was gehört zu einer gesunden Lebensführung?
  • Wie kann ich Energie sparen und die Umwelt schonen?
  • Was muss ich bei einem Smartphonevertrag beachten?
  • Wie schütze ich meine Daten im Internet?
  • Welche Versicherungen brauche ich?

Um den täglichen Anforderungen des Konsumalltags zu begegnen, soll die Verbraucherbildung dazu beitragen, im Alltag solche Entscheidungen sowohl im Sinne der Nachhaltigkeit als auch mit Blick auf eigene Wünsche und Bedürfnisse bewusst und kritisch treffen zu können. Demnach versetzt Verbraucherbildung im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung Lernende in die Lage, informierte Entscheidungen zu treffen und verantwortungsbewusst zum Schutz der Umwelt, für eine bestandsfähige Wirtschaft und einer gerechten Gesellschaft für aktuelle und zukünftige Generationen zu handeln und dabei die kulturelle Vielfalt zu respektieren. Durch die Behandlung technischer, historischer, sozialer, ökonomischer, ökologischer, politischer, kultureller und interkultureller Phänomene leistet Verbraucherbildung einen Beitrag auch zu den weiteren fachübergreifenden Bildungsbereichen Gesundheitsförderung und Prävention, Interkulturelle Bildung, Medienbildung, MINT-Bildung, Mobilität, Sprachbildung, Verbraucherbildung sowie Wertebildung.

Ein originäres Ziel der Verbraucherbildung in den niedersächsischen Schulen ist dabei, die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, im Rahmen komplexer Lernsituationen über konsumbezogene Inhalte ein reflektiertes und selbstbestimmtes Konsumverhalten zu entwickeln. Die Freiheit der individuellen Konsumentscheidung und die gesellschaftliche Verantwortung schließen sich dabei nicht aus. Verbraucherbildung soll Bestandteil allgemeiner Bildung sein, und zwar in allen Schulformen.

Anregungen für die Praxis

Das niedersächsische Kultusministerium hat Materialien für den kompetenzorientierten Unterricht "Verbraucherbildung" im Primarbereich und im Sekundarbereich I erstellt.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentrale Niedersachsen bieten Schulen bei der Umsetzung von Verbraucherbildung Unterstützung, zum Beispiel mit dem Materialkompass, dem Netzwerk Verbraucherschule und Bildungsangeboten etwa im Ernährungsbereich.