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Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung

Ein Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Förderschwerpunkt Körperliche und Motorische Entwicklung ist bei Schülerinnen und Schülern anzunehmen, die aufgrund ihrer körperlichen und motorischen Ausgangslage in ihren Bildungs-, Entwicklungs- und Lernmöglichkeiten so eingeschränkt und beeinträchtigt sind, dass sie im Unterricht der allgemeinen Schulen ohne sonderpädagogische Unterstützung nicht hinreichend gefördert werden können. Ausdrücklich sind Schülerinnen und Schüler einbezogen, die aufgrund der Schwere ihrer Beeinträchtigungen in allen Entwicklungs- und Lebensbereichen auf fremde Hilfe angewiesen sind. Medizinisch-therapeutische, pflegerische, technische, psychologische und soziale Kompetenzen können erforderlich sein, um die notwendige sonderpädagogische Unterstützung im Unterricht zu gewährleisten.

Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen in ihrer körperlichen und motorischen Entwicklung benötigen aufgrund ihrer physiologischen Entwicklung, ihrer Einschränkungen in den motorischen und sensorischen Erfahrungen und Wahrnehmungen häufig im kognitiven Bereich besondere Unterstützung.

Sonderpädagogische Förderung für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen in ihrer körperlichen und motorischen Entwicklung trägt dazu bei, dass sie trotz ihrer Abhängigkeiten zur größtmöglichen Eigenständigkeit finden und ihre individuellen Entwicklungspotenziale nutzen, um Handlungsmöglichkeiten, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen zu erwerben.

Eine körperliche oder motorische Beeinträchtigung liegt vor bei:

  • erheblichen Funktionsstörungen des Stütz- und Bewegungssystems,
  • Schädigungen von Gehirn, Rückenmark, Muskulatur und Knochengerüst,
  • Fehlfunktion von Organen,
  • erhebliche Störungen der Wahrnehmungsverarbeitung (Dyspraxie, Perceptionsstörungen) oder
  • schwerwiegenden psychischen Belastungen infolge andersartigen Aussehens.

Ein sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf im Bereich körperliche und motorische Entwicklung liegt erst vor, wenn sich die Beeinträchtigung erschwerend auf wesentliche Bereiche des Lebens eines Schülers auswirkt. Dies kann auch bei einer chronischen Erkrankung wie z. B. Epilepsie, Diabetes oder Rheuma der Fall sein.

Mögliche Auswirkungen einer Beeinträchtigung im Bereich der körperlichen und motorischen Entwicklung

Jede körperliche Beeinträchtigung oder chronische Krankheit kann Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit und auf das Lern-, Leistungs- oder Sozialverhalten haben. Motorische Einschränkungen und Wahrnehmungsstörungen können sich erschwerend auf alle Lern- und Lebensbereiche auswirken:

  • das Rechnen, das Lesen- und Schreibenlernen, die Schrift, das Sortieren der Schultasche, das Planen der Arbeitsschritte, Spielen, An- und Ausziehen etc.
  • Mögliche Störungen des Selbstwertgefühls erschweren eine altersangemessene emotionale Entwicklung und die soziale Integration.
  • Vermindertes Umweltwissen und eine eingeschränkte Sprachkompetenz können sich im gesamten Unterricht auswirken.
  • Eine allgemeine Verlangsamung und herabgesetzte Belastbarkeit beeinträchtigen Konzentration und Ausdauer.
  • Krankheits- oder beeinträchtigungsbedingte Fehlzeiten im Unterricht erfordern eine Berücksichtigung im Schulalltag.