LEMAMOP
Lerngelegenheiten für Mathematisches Argumentieren, Modellieren und Problemlösen (LEMAMOP)
Im allgemein bildenden Mathematikunterricht sollen nachhaltig mathematische Kompetenzen entwickelt werden.
Die Herausforderung besteht darin, verfügbares Wissen und Können insbesondere zum mathematischen Argumentieren, aber auch zum Modellieren und Problemlösen zu fördern. In Verbindung mit diesen zentralen mathematischen Kompetenzen soll solides mathematisches Grundwissen in der Breite der Schülerschaft so ausgebildet werden, dass damit die notwendigen Grundlagen für erfolgreiches Weiterlernen gelegt werden.
Mit dem Schulversuch LEMAMOP wird an die erfolgreichen, jetzt ausgelaufenen niedersächsischen Modellversuche CAliMERO und MABIKOM angeknüpft.
Die grundlegende Idee von LEMAMOP ist die Förderung des schrittweisen Erwerbs von intelligentem Wissen für einen langfristigen, nachhaltigen Aufbau der zentralen Kompetenzen mathematisches Argumentieren, Modellieren und Problemlösen unter Beachtung der Sicherung soliden mathematischen Grundwissens. Hierzu sollen entsprechende Unterrichtsmaterialien entwickelt werden.
In diesem Konzept geht es um drei spezifische, aus den Kerncurricula resultierende Lerngelegenheiten pro Schuljahr, sog. „Kompetenztraining“. Jede Lerngelegenheit hat einen Umfang von etwa 4 Unterrichtsstunden
Ein theoretisches Konzept dieses „Kompetenztrainings“ wird von erfahrenen Fachlehrkräften Mathematik für die Schuljahrgänge 5 bis 12 in Form von Unterrichtsbausteinen konkretisiert, dokumentiert und im Unterricht erprobt.
Das Projekt LEMAMOP wird von Prof. Dr. Bruder (TU Darmstadt) wissenschaftlich begleitet und vom Deutschen Zentrum für Lehrerbildung Mathematik (DZLM) gefördert. In mitwirkender und beratender Funktion verstärken Fachleiter einiger Studienseminare das Team.
Der Schulversuch LEMAMOP beginnt am 01.08.2013 und erstreckt sich über eine Dauer von 3,5 Jahren. Es nehmen insgesamt 15 Schulen teil, weitere 14 Schulen haben einen assoziierten Status.
Ein Anliegen des Schulversuchs LEMAMOP ist, sowohl die am Projekt selbst beteiligten Kolleginnen und Kollegen zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu qualifizieren, als auch die Fachkollegien frühzeitig in diesen Qualifizierungsprozess mit einzubeziehen. Durch diese Einbindung der Kollegien sollen die Voraussetzungen für Konzeptveränderungen im Unterricht geklärt und in den Schulen gesichert werden.
LEMAMOP ist eingebunden in das niedersächsische Fortbildungssystem für das Fach Mathematik an Gymnasien und Gesamtschulen. Wesentliche Eckpunkte dieses Systems sind die Fachberaterinnen und Fachberater an Gymnasien und Fachmoderatorinnen und Fachmoderatoren an Gesamtschulen, die gleichzeitig wie auch die Fachleiterinnen und Fachleiter in das Multiplikatorennetzwerk MUT eingebunden sind.
LEMAMOP bezieht das Multiplikatorennetzwerk MUT durch Vernetzung in seine Arbeit mit ein. Damit wird sichergestellt, dass die Fortbildner durch Kenntnis des Konzepts bei eigener Erprobung optimal für diese Fortbildungsaufgabe qualifiziert werden.
Die Gymnasien und Gesamtschulen des Landes Niedersachsen können flächendeckend Fortbildung abrufen, da MUT insgesamt aus ca. 80 multiplizierenden Lehrkräften besteht.
Die Ergebnisse von LEMAMOP werden zukünftig in das Netzwerk MUT eingespeist und stehen den Schulen dann durch die Angebotsfortbildungen der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zur Verfügung.
Die Ausbildung von Multiplikatoren erfolgt in einem Dreischritt:
- Zunächst werden die Projektteilnehmer qualifiziert, um in PLGs auf den Arbeitstagungen materialbasierte Unterstützungssysteme zu entwickeln.
- Gleichzeitig initiieren und unterstützen sie die Arbeit in den PLGs der Projektschulen vor Ort
- Schließlich entwickeln sie Fortbildungskonzepte, die als Angebotsfortbildung flächendeckend zur Verfügung stehen sollen.
Darüber hinaus werden bereits im laufenden Modellversuch LEMAMOP erste Arbeitsergebnisse multipliziert:
- über das Fachteam LEMAMOP (Fachberater bzw. Fachleiter, Koordinatoren für die Kompetenzbereiche) an die assoziierten Schulen
- durch die Einbringung von Teilergebnissen in die jährliche zentrale Schulung des Netzwerkes MUT und durch Einbindung des Fachteams in das Netzwerk MUT.
Auf den Arbeitstagungen findet eine fortlaufende Qualifizierung der beteiligten Fachlehrkräfte durch eine Kombination aus Input und Erarbeitung von materialbasierten Unterstützungssystemen statt.
Am Ende des Projektes sollen mehrfach erprobte Beispiele von Kompetenztrainings mit entsprechenden Lehr- und Lernmaterialien digitalisiert vorliegen. Gemeinsam mit dem Netzwerk MUT wird ein Fortbildungskonzept für die niedersächsischen Schulen erarbeitet werden.
Ulf-Hermann Krüger, Projektleitung LEMAMOP