Demokratiebildung
Demokratie ist nicht selbstverständlich gegeben. Als Lebens-, Gesellschafts- und Herrschaftsform muss sie immer wieder auf's Neue gelernt und gelebt werden. Sie lebt wesentlich vom aktiven Gestalten und Mitmachen. Hierfür sind mündige Bürgerinnen und Bürger von zentraler Bedeutung, die dazu in der Lage sind, ihre Grund- und Bürgerrechte wahrzunehmen und sich kritisch, selbstreflexiv und aktiv handelnd in gesellschaftliche und politische Aushandlungsprozesse einzubringen.
Dies alles geschieht unter den Vorzeichen einer sich beständig wandelnden Gesellschaft und Welt: Globalisierung, Digitalisierung, Migration oder der Klimawandel sind hier nur einige der oft komplex mit- und ineinander verwobenen Dynamiken.
Schule ist kein politisch neutraler Ort. Das macht es erforderlich, dass gesellschaftliche Veränderungen, Krisen, Konflikte und Herausforderungen gemäß dem Beutelsbacher Konsens in der Schule regelmäßig zum Gegenstand kritisch-kontroverser Auseinandersetzungen gemacht werden. Dazu gehört u.a. die Beschäftigung mit Rassismus, Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit, Antiziganismus, Sexismus, Trans-/Homophobie oder Attacken auf die demokratische Grundordnung. Ebenso auch die Auseinandersetzung mit den Ursachen und Folgen sozialer Ungleichheit (lokal und global) oder des Klimawandels. Zugleich sollen diese Auseinandersetzungen immer auf die politische Gestaltung gesellschaftlicher Gegenwarts- und Zukunftsfragen bezogen werden. Hier verschränkt sich die Demokratiebildung zugleich zentral mit der Menschenrechtsbildung und einer Bildung für nachhaltige Entwicklung.