Lesen in mehrsprachigen Kontexten
Für viele Schülerinnen und Schüler ist Mehrsprachigkeit eine Realität. Die Umgebungssprache ist zwar Deutsch, die Erstsprache ist bei vielen Kindern und Jugendlichen aber eine andere Sprache. Für Kinder und Jugendliche, die Deutsch nicht als Erstsprache haben, ist es wichtig, dass ihre Sprache gewürdigt wird und in der Schule hörbar und sichtbar ist.
Die Einbeziehung mehrsprachiger mündlicher und schriftlicher Texte im Unterricht bietet zahlreiche Vorteile und eröffnet neue Perspektiven sowohl für Schülerinnen und Schüler als auch für Lehrkräfte.
Mehrsprachige Texte bieten unterschiedliche Zugänge zu Lerninhalten und unterstützen die Differenzierung im Unterricht. Mehrsprachige Materialien ermöglichen es, den Unterricht inklusiver zu gestalten und allen Lernenden die Teilhabe am Lernprozess zu ermöglichen.
Texte und Bücher können beispielsweise in zwei oder mehr Sprachen vorgelesen werden. Bibliotheken bieten sich hier als Kooperationspartner an. Textlose Bilderbücher regen zur Sprachbildung durch Dialogisches Vorlesen an.
Durch die Auseinandersetzung mit mehrsprachigen Texten können Schülerinnen und Schüler ihre Sprachkompetenzen in mehreren Sprachen verbessern und ihre Denksprache im Unterricht nutzen.
Eltern sollten zum Vorlesen in der Erstsprache angeregt werden und wissen, dass in der (Schul-)Bibliothek entsprechende Bücher zur Ausleihe zur Verfügung stehen.
Mehrsprachigkeit sollte in der Schulentwicklung eine Rolle spielen und zum Beispiel im Leitbild bis in die schulinternen Arbeitspläne berücksichtigt werden.