BNE-Ringvorlesung für schulische Mitarbeitende an der Uni Hannover
Die Reihe „Schule im Wandel - Perspektiven einer Bildung für nachhaltige Entwicklung“ wechselt vom 15. April bis 8. Juli alle 14 Tage, montags von 16 bis 18 Uhr, immer wieder die BNE-Perspektiven. Sport und Chemie, Deutsch und Mathematik, Biologie und Geografie, Physik und Politik: Acht unterschiedliche Fachdidaktiken kommen zu Wort.
Die erziehungswissenschaftliche Fakultät Leibniz School of Education (LSE) lädt ein auf den
Campus für Lehrkräftebildung
Gebäude 1135, Hörsaal 30 im Erdgeschoss
Im Moore 11
30167 Hannover.
Der Veranstaltungsplan ist online: https://www.lse.uni-hannover.de/de/lse/projekte-lse/teachingchange/veranstaltungen/ringvorlesung-bne-2024
Die Veranstalter freuen sich über eine Anmeldung per E-Mail an [email protected].
Das Programm: Viele Fächer, viele Perspektiven
Eröffnet wird am Montag, 15. April, mit dem Vortrag „Die große Transformation: Notwendigkeit und Wege des Wandels in der Vielfachkrise“. Henning Austmann, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Hannover, stellt die Herausforderungen vor, auf die die Schule vorbereiten muss.
Die bildungspolitische Basis legt der 29. April. Vorlesungskoordinator Timo Holthoff zimmert den Rahmen, indem er BNE als „transformatives Lernen für systemischen Wandel“ absteckt. Was das Niedersächsische Kultusministerium von der BNE an allgemein- und berufsbildenden Schulen erwartet, erläutert die zuständige Referentin Viktoria Werder. Sie erklärt den BNE-Erlass, der 2021 die BNE als zentrale Zukunftsaufgabe von Schule definiert hat.
Der Blick auf die Unterrichtsfächer wird ab 13. Mai eingenommen. Den Auftakt geben Politik und Sport. „Politikdidaktik: Politische Bildung für nachhaltige Entwicklung“ erörtern Professor Dirk Lange und Michael Nagel vom Institut für Didaktik der Demokratie. „Sport: A Race to Zero“ ist die Perspektive für die Sportstunden, die Sandra Günter einnimmt, Professorin am Institut für Sportwissenschaft.
Bio und Erdkunde sind reserviert für den 27. Mai. „Biologiedidaktik: Implementierung und Entwicklung von digitalen Werkzeugen zur Vermittlung von BNE im Biologieunterricht“ bringt Professor Jorge Groß auf den Punkt. Professorin Christiane Meyer und Sabine Vogelsang diskutieren „Geographiedidaktik: Äußerer Wandel braucht inneren Wandel - die tieferen Ursachen der Vielfachkrise verstehen“. Alle drei lehren am Institut für Didaktik der Naturwissenschaften.
Chemie und Mathe werden am 10. Juni im Fokus stehen. „Von submikroskopischen und gesellschaftlichen Perspektiven“ wollen die Professoren Andreas Nehring und Sascha Schanze reden. Sie kommen vom Institut für Didaktik der Naturwissenschaften. Anne Hilgers vom Institut für Didaktik der Mathematik und Physik geht mit dem Publikum „Viele kleine Schritte ... und größere Projekte. Mathematische Bildung für nachhaltige Entwicklung“.
Sonder- und Theaterpädagogik gehen am 24. Juni ins Duett. „Inklusive BNE – Bildung für alle!“ fordern Sandra Fischer und Dorothee Meyer vom Institut für Sonderpädagogik. Daniela Fichte und Ole Hruschka, Privatdozent am Deutschen Seminar, tragen vor zu „Darstellendes Spiel: Zukunftswerkstatt – Theaterpädagogik als transformative Bildung“.
Die Umsetzungspraxis, Wünsche der Schülerschaft, die „Lehrkraft der Zukunft“ und „BNE als ganzheitlicher Schulentwicklungsprozess“ sollen die Perspektiven am 8. Juli sein. Fünf Köpfe bilden ein Abschlusspodium. Sie wollen herausarbeiten, was in der Aus- und Weiterbildung für die Unterrichtsprofis von morgen passieren sollte.Es diskutieren Inga Feuser von der Initiative „Teachers for Future“, Claudia Schanz von „Schule im Aufbruch“, Hendrik Anterhaus, der an der OBS Berenbostel unterrichtet und zum „Netzwerk Zukunftsschule“ gehört, die Lehramtsstudentin Johanna Winter im Projektteam „Teaching Change“ der Leibniz School sowie Lydia Kater-Wettstädt, die an der Universität Kassel die Professur für Grundschulentwicklung und integrativen Sachunterricht vertritt.
Lehrkräfte als Agenten des Wandels
BNE, so sagt es der Erlass des Kultusministeriums von 2021, „bedeutet eine Neuorientierung von Bildung und Lernen. Schulen in Niedersachsen stehen vor der Aufgabe, BNE vom Projekt in die Struktur weiterzuentwickeln.“ Ganz zentral ist dabei die Ausbildung angehender Lehrkräfte. Aber nicht nur, damit sie BNE als Querschnittsthema im Unterricht umsetzen können. Sie sollen auch als „change agents“, als Agenten des Wandels, ihren Beitrag leisten, um die Schulen institutionell zu entwickeln. Und das muss fächerübergreifend in multiprofessionellen Teams erfolgen.
Für die Universitäten stellt sich die Aufgabe, BNE als Querschnittsthema im Lehramtsstudium zu etablieren und fächerverbindende Lernangebote zu machen. Wie es dabei vorwärts geht, zeigen die Perspektiven der offenen Ringvorlesung. Sie ist auch als Diskurs- und Vernetzungsraum gedacht, aus dem Impulse für die Verankerung von BNE als Querschnittsthema in Studium, Lehre und Praxis hervorgehen.