Gefährdungen und Maßnahmen beim Bearbeiten von Kunststoffen
Gefährdungen beim Bearbeiten von Kunststoffen
Die Bearbeitung von Kunststoffen kann sehr vielfältig sein. Die Auswahl der Werkstoffe ist groß. So sind z. B. Oberflächenbeschichtungen durch Folien auf Verlegewerkstoffen, Plexigläser sowie Kunststoffe als Plattenware, zu bearbeiten. Dabei sind die Arbeitsschritte der chemischen Zusammensetzung und der Härte des Kunststoffes anzupassen.
Daher lassen sich die verschiedenen Tätigkeiten mit Kunststoffen grob in drei Zweige eingliedern:
Die auftretenden Gefährdungen beim Zuschnitt von Kunststoffen sind materialabhängig. So sind beim Ritzbrechen (nur PMMA!!) Hände und Augen durch Splitter gefährdet. Des Weiteren bilden sich scharfe Kanten an den Abschnitten. Beim maschinellen Zuschnitt, z. B. mit der Formatkreissäge, können neben der Einzugsgefahr und der Gefahr von Schnittverletzungen auch noch Gefährdungen durch Kunststoffsplitter entstehen.
Bei Umform- und Schweißarbeiten (mit Heißluftgeräten oder Wärmeschränken) ist die Gefahr von Verbrennungen groß. Zudem ist die Gefahr von Gesundheitsschäden durch frei werdende Dämpfe gegeben.
Beim Verkleben von Kunststoffen (Quell- oder Kaltschweißen) gehen Gefahren von den verwendeten Lösemitteln aus. Sie sind gesundheitsschädlich und leicht entzündlich.
Maßnahmen beim Bearbeiten von Kunststoffen
Egal um welche Bearbeitungsform es sich handelt, die Produkt- bzw. Sicherheitsdatenblätter des jeweiligen Werkstoffs sind vor Aufnahme der Arbeiten einzusehen und zu beachten.
Beim Zuschnitt von Kunststoffen mit schnelllaufenden Holzbearbeitungsmaschinen, ist es sinnvoll zunächst Probeschnitte durchzuführen, um die Härte des verwendeten Materials beurteilen zu können. Hierbei ist es wichtig auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Neben den üblichen Maßnahmen beim maschinellen Bearbeiten von Holz, sollte hier mit der Splitterung des Materials oder, im umgekehrten Fall, mit einer möglichen Verschmierung des Schnittwerkzeugs und der Verschmelzung der Späne gerechnet werden.
Daher ist es wichtig, dass die Probeschnitte nur durch erfahrenes Fachpersonal durchgeführt werden und die PSA mindestens um das Tragen einer Schutzbrille erweitert wird. Aus dem Probeschnitt ergeben sich eventuell weitere Maßnahmen, die in der Gefährdungsbeurteilung und Unterweisung für den Arbeitsgang festgehalten bzw. geschult werden.
Beim Umformen oder Heiß- Verschweißen von Kunstoffmaterialien ist mindestens darauf zu achten, dass
- für eine gute Belüftung oder eine entsprechende Absaugung gesorgt ist,
- der Körper durch die entsprechende PSA geschützt ist,
- Ablageflächen für heiße Werkzeuge vorbereitet werden,
- und den Gefährdungen entsprechend, Löschmittel zur Brandbekämpfung zur Verfügung stehen.
Beim Quellschweißen mit lösemittelhaltigen Quellschweißmitteln, gelten auch die zuvor gegebenen Maßnahmen. Die Freisetzung von gesundheitsschädlichen Gasen und die Brandgefahr ist hier natürlich um ein vielfaches erhöht. Die Maßnahmen sollten entsprechend angepasst bzw. erhöht werden.