Rechtsschriften zum Lernbereich Mobilität
Mobilität mit ihren Erscheinungsformen und Ursachen stellt eine der zentralen Herausforderungen dar, denen sich die Gesellschaften des 21. Jahrhunderts stellen müssen. Angesichts dieser Relevanz ist der Lernbereich "Mobilität" in Niedersachsen mit Erlass vom 03.09.2002 (aktualisiert 2016) in allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen eingeführt. Das Curriculum Mobilität bietet einen schulform- und fächerübergreifenden Ansatz, um den Lernbereich Mobilität in der Schule zu bearbeiten.
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
Ziel von BNE ist es, Schülerinnen und Schüler zu einem selbstbestimmten, mitgestaltenden, verantwortungsbewussten
und solidarischen Leben in der globalisierten Gesellschaft zu befähigen. Mit dem RdErl. d. MK vom 1.03.2021 werden Schulen aufgefordert, BNE systematisch in Unterricht und Schulkultur zu verankern und qualitativ weiterzuentwickeln. Das Curriculum Mobilität bietet eine Möglichkeit, den BNE-Erlass umzusetzen.
Das Curriculum Mobilität
Das Curriculum Mobilität bietet einen Orientierungsrahmen zum Erwerb der übergreifenden Kompetenzen Erkennen, Bewerten und Handeln für eine zukunftsfähige Entwicklung. Der schulform- und fächerübergreifende Ansatz zeigt Möglichkeiten der Verknüpfung der übergreifenden Kompetenzen mit fachbezogenen Teilkompetenzen und regt an den Lernbereich Mobilität an kontextorientierten und zukunftsorientierten Aufgaben und Lernsituationen zu bearbeiten.
Das Themenfeld der Mobilität eignet sich in besonderer Weise dafür, entsprechende Schlüsselprobleme und Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung in der Schule zu bearbeiten. Themen der Mobilität schlagen sich nicht nur in allen Fächern nieder: Reiseromane in Deutsch haben damit genauso zu tun wie kinetische Energie in Physik, der Klimawandel in Geographie und die Gleichgewichtsübungen im Sport. Sie überschreiten zugleich diese Fächergrenzen und schlagen einen Bogen zu drängenden gesellschaftspolitischen Fragen unserer Zeit. Mobilität ist ein Bildungsthema mit hoher Relevanz für die Schule. Insbesondere das Curriculum Mobilität ist geeignet, die Haltung gegenüber Nachhaltigkeit bei jungen Heranwachsenden zu fördern/ zu bilden.
Das Curriculum Mobilität umfasst zwölf Bausteine/Module für den Unterricht, die unabhängig voneinander bestehen, sich gleichzeitig aber sinnvoll ergänzen. Es umfasst alle Schulformen und Jahrgänge. Themen wie Regeln im Verkehr und Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens, die Wahl des Verkehrsmittels, die Bereitschaft sich mit zukunftsrelevanten Fragestellungen auseinanderzusetzen und auf einen nicht nachhaltigen Lebensstil zu verzichten, das gesellschaftliche Zusammenleben, Gestaltung des Lebensraums und die Konsequenzen daraus, globale Wirkungen lokalen Handelns, Nachhaltiges Handeln, Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen, Umgang mit der Ressource Zeit und anderer Ressourcen, Ressourcenschonung sowie digitale Entwicklungen sind jahrgangs- und fachbezogen zugeordnet.
Das Curriculum Mobilität bietet zahlreiche Möglichkeiten, den BNE-Erlass umzusetzen. Das Curriculum Mobilität als ein fächerübergreifendes Baustein/ Modulkonzept bietet vielfältige Möglichkeiten, in den einzelnen Fächern und fächerübergreifend praxisnahen, projektorientierten Unterricht zu gestalten. Die Kerncurricula der Fächer gelten unverändert. Mobilität kann - eingebunden in die Konzeption schulischer Handlungsfelder - zu einem integralen Bestandteil aller Fächer oder des gesamten Schullebens werden. Zum Beispiel könnte jedem Schuljahr ein Motto aus den 10 Bausteinen zugeordnet werden und Thema der Projektwoche, Arbeitsgemeinschaft(en), Theaterstück oder Schulfest sein. So gestaltet die Schule im Rahmen ihrer Eigenverantwortung ihr eigenes Konzept.