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Lesekompetenz

Lesen ist eine grundlegende Basiskompetenz, die weit über das bloße Entziffern von Buchstaben hinausgeht. Es handelt sich um eine Schlüsselkompetenz, die den Grundstein für den individuellen Lernerfolg legt und maßgeblich zur gesellschaftlichen Teilhabe sowie zur Stärkung der Demokratie beiträgt. Lesekompetenz als die Fähigkeit, geschriebene Texte zu verstehen, zu nutzen und über sie zu reflektieren, ist in der modernen Wissensgesellschaft unverzichtbar.

Aus didaktischer Perspektive ist Lesen ein komplexer, vielschichtiger und lebenslanger Lernprozess. Es ist außerdem eine fächerübergreifende Kompetenz, die in allen Bildungsbereichen von Bedeutung ist. Die Förderung der Lesekompetenz ist daher eine zentrale Aufgabe im Bildungssystem, um Kindern und Jugendlichen die nötigen Werkzeuge an die Hand zu geben, sich in einer zunehmend komplexer werdenden Welt zu orientieren und ihre persönlichen sowie beruflichen Ziele zu erreichen.

Die Lesekompetenz setzt sich aus mehreren miteinander verknüpften Teilfähigkeiten zusammen, die gemeinsam den komplexen Prozess des Lesens ermöglichen. Diese Teilfähigkeiten umfassen:

1. Dekodierung und Worterkennung: Dies ist die Fähigkeit, geschriebene Wörter korrekt zu entschlüsseln bzw. zu erkennen. Sie beinhaltet das Erfassen von Buchstaben, Lauten und Wortstrukturen sowie das schnelle und flüssige Lesen von Wörtern.

2. Sprachverständnis: Hierbei handelt es sich um das Verstehen von Wörtern, Sätzen, Absätzen und ganzen Texten. Dazu gehören Wortverständnis, das Erkennen von Satzstrukturen sowie das von Zusammenhängen und logischen Verknüpfungen innerhalb eines Textes.

3. Textverständnis: Dieses umfasst die Fähigkeit, den Inhalt eines Textes im Hinblick auf seine Aussage, seine Struktur und seine Intention zu verstehen. Dazu gehört auch, die Haupt- und Nebenideen eines Textes zu identifizieren und dessen Gesamtzusammenhang zu erfassen.

4. Reflexion und Bewertung: Lesekompetenz beinhaltet darüberhinaus die Fähigkeit, über den gelesenen Text nachzudenken und ihn kritisch zu bewerten. Dies bedeutet, die Aussagen eines Textes mit dem eigenen Wissen und den eigenen Erfahrungen in Verbindung zu bringen, ihn in einen größeren Kontext zu stellen und seine Relevanz und Glaubwürdigkeit zu beurteilen.
 

5. Nutzung von Texten: Neben dem Verstehen ist es wichtig, die Fähigkeit zu entwickeln, Texte für verschiedene Zwecke zu nutzen. Dies kann das Lernen, Problemlösen, Entscheiden oder das Erreichen persönlicher Ziele beinhalten. Es umfasst auch die Fähigkeit, Informationen aus verschiedenen Texten zu integrieren und diese z.B. zur Meinungsbildung zu nutzen.

Diese verschiedenen Dimensionen der Lesekompetenz interagieren und unterstützen sich gegenseitig, um ein tiefes und umfassendes Verständnis von Texten zu ermöglichen. Daher ist es wichtig, alle diese Bereiche in der Leseförderung zu berücksichtigen, um die eine umfassende Lesekompetenz zu entwickeln.