Gefährdungen und Maßnahmen
Gefährdungen im Mauerwerksbau
Im Mauerwerksbau entstehen zum Einen Gefährdungen durch den Maschineneinsatz, z. B. beim Materialtransport mit Baukranen oder Flurförderzeugen. Zum Anderen sind die Belastungen des Muskel- und Skelettsystems durch die Bewegungsabläufe so hoch, dass häufig chronische Beschwerden, z.B. im Bereich der Wirbelsäule, die Folge sind.
Folgende Bedingungen am Arbeitsplatz führen zu Gefährdungen:
1. Arbeitsplatzeinrichtung
- Die Schüler planen einen zu engen Arbeitssektor.
- Es kommt zu Zwangshaltungen. Der Arbeitsplatz wird nicht sauber gehalten.
- Es kommt zu Stolpergefahren.
- Wenn die Befestigung der Maurerschnur nicht fachgerecht erfolgt, können Nägel als Geschosse zu schwerwiegenden Verletzungen führen.
2. Mörtelherstellung
- Spritzgefahr und mögliche Augenverätzungen durch Mörtelspritzer.
- Verätzungen durch den unsachgemäßen Umgang mit den Bindemitteln.
3. Mauertechnik
- Chronische Schäden durch falsche Bewegungsabläufe beim Mauern.
- Erhöhte Beanspruchung durch falsche Arbeits- Ergonomie
- Gefahren beim Arbeiten mit schweren Lasten, wie z.B. das Versetzen von Steinen mit dem Minikran.
4. Steinbearbeitung
- Augenverletzungen durch abplatzende Steinsplitter.
- Quetschungen der Finger durch unsachgemäße Handhabung des Hammers.
- Rückenschädigungen durch das zu häufige und zu schwere Heben und Tragen von Lasten.
5. Maschineneinsatz
- Augenverletzungen beim Beschicken des Freifallmischers durch Mörtelspritzer.
- Elektrische Unfälle beim Umgang mit den Freifallmischern bei Nässe.
- Schnittverletzungen beim Einsatz von Handtrennschleifmaschinen.
- Quetschungen beim unsachgemäßen Umgang mit dem Hubwagen.
6. Materiallagerung
- Quetschungen durch das Umkippen von Steinstapeln bzw. duch herabfallende Steine.
- Stoß- und Stolpergefahr bei zu enger Lagerung von Materialien.
7. Abbruch
- Schädigung der Lungen durch die Belastung mit Kalkstaub.
- Einsturzgefahr durch das unsachgemäße Abbrechen des Mauerwerkes.
Maßnahmen im Mauerwerksbau
1. Arbeitsplatzeinrichtung
- Arbeitsplätze müssen so eingerichtet und beschaffen sein, dass sie ein sicheres Arbeiten ermöglichen. Während der Arbeiten müssen die Arbeitsflächen sauber gehalten werden.
- Die Mörtelkübel und die Steine möglichst aufbocken, um ergonomisch arbeiten zu können.
- Beim Anbringen der Maurerschnur möglichst eine Mauerlehre mit Schnurklötzen verwenden. Nägel zum Befestigen der Schnur vermeiden!
- Für die notwendigen Verkehrswege ist ausreichend Platz zu lassen, sodass die Materialversorgung mit einem Hubwagen oder einer Schubkarre während der Arbeiten sicher möglich ist.
2. Mörtelherstellung
- Erst Wasser, dann den Zuschlag und das Bindemittel einfüllen, um die Staubbelastung gering zu halten.
- Bei der weiteren Zugabe von Wasser sollte man seitlich neben der Mischmaschine stehen und somit vermeiden, dass man von möglichen Mörtelspritzern getroffen wird.
- Zur Vermeidung der Hautaustrocknung, zum Schutz der Augen sowie zum Vermeiden von Atemwegserkrangungen, sollte Lehm als Bindemittel verwendet werden.
- Unterweisung durchführen.
3. Materiallagerung
- Steine nicht zu hoch aufstapeln.
- Steine im Verband aufstapeln.
- Transportwege gewährleisten. Für Flurförderzeuge mindestens 50 cm über Fahrzeug- bzw. Palettenbreite zu jeder Seite.
- Unterweisung zur Handhabung des Hubwagens durchführen.
4. Steinbearbeitung
- Andere Personen vor absplitternden Steinstücken schützen.
- Gezielte und druckvolle Schläge ausführen.
- Beim Zuschnitt der Steine mit dem Winkelschleifer Staubschutzmaske, Schutzbrille und Gehörschutz tragen.
- Beim Schneiden der Steine mit dem Nassschneidegerät muss die PSA auch vor der Feuchtarbeit schützen.
- Unterweisungen entsprechend dem zuvor genannten Maschineneinsatz durchführen.
5. Mauertechnik
- Dem Bindemittel entsprechenden Hautschutz verwenden, wie z. B. Schutzcreme oder geeignete Handschuhe.
- Die Arbeitsabläufe optimieren.
- Bei Maschineneinsatz ist eine entsprechende Unterweisung durchzuführen.
6. Rückbau- bzw. Abbrucharbeiten
- Hohe Staubbelastung durch Vornässen des Bodens vermeiden.
- Für eine ausreichende Belüftung sorgen.
- Steine einzeln abnehmen und reinigen.
- Ggf. Schutzhandschuhe benutzen.
- Gesäuberte Steine sicher aufpacken und ggf. zum Transport sichern.