Multiprofessionelle Zusammenarbeit
Durch die Umsetzung der inklusiven Schule und den gezielten Ausbau von qualitätsorientierten Ganztagsschulen sind an die öffentlichen Bildungseinrichtungen in den vergangenen Jahren vielfach neue, auch komplexe Aufgaben herangetragen worden. Diese erfordern sehr häufig Kompetenzen, über die Lehrkräfte nur in Teilen verfügen, denn ihre Kernkompetenz besteht vorrangig darin, zeitgemäßen Unterricht zu erteilen.
In diesem Bewusstsein hat die niedersächsische Landesregierung im Jahr 2017 im Koalitionsvertrag die Prämisse formuliert, die multiprofessionelle Zusammenarbeit an allen öffentlichen Schulen sowohl personell als auch konzeptionell zu stärken.
Somit sind inzwischen nicht mehr nur Lehrkräfte, sondern verstärkt auch weitere Fachkräfte mit anderen Qualifikationen, Kompetenzen und Expertisen tätig, die die Lern- und Lebenswelt der Kinder, der Jugendlichen sowie der jungen Erwachsenen bereichern und maßgeblich bei der Erfüllung des schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrages unterstützen.
Vor diesem Hintergrund stellt die multiprofessionelle Zusammenarbeit von allen an Schule tätigen Fachkräfte einen wichtigen Baustein der schulischen Qualitätsentwicklung dar. Eine wesentliche Zielsetzung dabei ist, die Potenziale aller Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in angemessener Weise zu fördern. Gleichzeitig sind mit einer gelingenden multiprofessionellen Kooperation im Idealfall Synergieeffekte verbunden, die zu einer spürbaren Entlastung aller Fachkräfte führen.
Zur Unterstützung der Bildungseinrichtungen bei dieser herausfordernden Aufgabe hat das Niedersächsische Kultusministerium in Zusammenarbeit mit den Regionalen Landesämtern für Schule und Bildung, mit dem Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung sowie mit Schulleiterinnen und Schuleitern von öffentlichen allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen einen Handlungsleitfaden und weitergehende Materialien zur Ausgestaltung der multiprofessionellen Zusammenarbeit entwickelt.
Durch die darin zur Verfügung gestellten praxisnahen Empfehlungen werden Anregungen und Impulse gegeben sowie auch zielführende Handlungsstrategien aufgezeigt, wie Schulen gemeinsam mit allen am Bildungs- und Erziehungsauftrag Beteiligten die multiprofessionelle Zusammenarbeit unter Berücksichtigung ihrer Rahmenbedingungen vor Ort implementieren bzw. weiterentwickeln können. Auf Basis ihrer Eigenverantwortlichkeit und der jeweils im Schulentwicklungsprozess festgelegten Zielsetzungen kann sowohl der Handlungsleitfaden als auch die damit im Zusammenhang stehenden Zusatzmaterialien (z. B. zur internen Evaluation) genutzt werden, um eigene Schwerpunkte umzusetzen bzw. neue Wege zu gehen.
Weitere Informationen sowie alle Materialien zur Ausgestaltung der multiprofessionellen Zusammenarbeit an öffentlichen Schulen sind unter dem unten angegebenen Link auf der Internetseite des Niedersächsischen Kultusministeriums zu finden.