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Gefährdungen durch Tiere

Der Schulgarten ist ein lebender und lebendiger Lernort, der auch vielen Tieren ein dauerhaftes oder vorübergehendes Zuhause bietet. Von einigen tierischen Bewohnern kann eine direkte oder indirekte Gefährdung ausgehen.

In der vorhandenen Vegetation leben verschiedene Insekten, Amphibien, Reptilien und andere Tiere. Sie alle kommen regelmäßig auch in Wald, Flur und Garten vor. 

Selbst wenn die tierischen Bewohner selbst friedlich sind oder den direkten Kontakt zu Schulgartenbesucherinnen und -besuchern vermeiden, so können doch Gefährdungen durch ihre Anwesenheit entstehen: Durch Exkremente können Obst, Gemüse oder Kräuter, die in einem Schulgarten wachsen verunreinigt werden und bei mangelhafter Hygiene zu einer Erkrankung führen. Daher ist es wichtig, alle Produkte eines Schulgartens vor dem Verzehr und natürlich die Hände gründlich zu waschen.

Auch andere Bestandteile von Tieren können zu Gefährdungen führen, so beispielsweise die Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners. Sie können zu erheblichen Gesundheitsproblemen durch allergische Reaktionen führen.

Informationen zum Eichenprozessionsspinner finden Sie auf den Seiten des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung.

Insekten im Schulgarten

Alle Insekten, die in Wald und Flur vorkommen, kommen auch in einem Schulgarten vor und sind mehr oder weniger gefährlich:

Grasmilben leben im Boden und legen Eier in feuchte Erde. Milbenlarven schlüpfen im Sommer und Herbst und wandern an den Grashalmen nach oben und warten auf einen vorbeikommenden Wirt. Besonders aktiv sind die Milbenlarven an warmen und trockenen Tagen. Wenn sie auf einem Wirt angekommen sind, stechen sie mit scharfen Mundwerkzeugen in die Haut und geben ihr Speichelsekret in die Wunde ab. Dieses Sekret verflüssigt das Hautgewebe und die Milbe nimmt es dann auf. Schmerzhaft ist dies nicht, aber der Speichel der Milben kann heftige allergische Reaktionen auslösen. Man spricht dann von einer Trombidiose oder auch Herbstkrätze. 

Auch Zecken kommen grundsätzlich in einem Schulgarten vor. Sie leben in hohem Gras, am Boden, in Büschen oder im Unterholz. Da sie eine hohe Affinität zu Feuchtigkeit und Wärme haben, sind sie besonders nach Regentagen im Sommer aktiv. In feuchtem Erdreich überleben sie auch lange Trockenperioden. Kälteperioden beeinträchtigen sie nur in ihrer Aktivität, töten sie jedoch nicht. Sie sind in der Lage über kurze Strecken recht schnell zu laufen, insgesamt beträgt ihr Aktivitätsradius jedoch nur wenige Meter. Durch ihren Stich können sie 50 verschiedene Krankheiten übertragen. Daher sollten Zecken unbedingt unverzüglich entfernt werden. Klären Sie daher im Vorfeld mit den Erziehungsberechtigten die Vorgehensweise für diesen Fall ab! 

Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: DGUV - Information 202 - 059 Erste Hilfe in Schulen und hier über Zecken

Weitere, im Schulgarten vorkommende Insekten sind Wespen, Hornissen, Mücken und Bremsen. Sie sind eigentlich eher Lästlinge, können jedoch bei einer bestehenden Allergie gegen Insektengift erheblichen Gesundheitsschaden anrichten.

Grundsätzlich sind bekannte Allergien zu kommunizieren und zu dokumentieren. Eine Teilnahme an Veranstaltungen im Schulgarten sind daher gut abzuwägen und unter Umständen nicht ratsam.

Amphibien und Reptilien im Schulgarten

In einem Schulgarten, der Ort nachhaltiger Bewirtschaftung sein sollte, wird auch die Artenvielfalt gefördert.

Durch die Schaffung vorteilhafter und attraktiver Habitate siedeln sich gern Amphibien (Froschlurche, Schwanzlurche) und Reptilien (Eidechsen, Blindschleichen und Schlangen) an. In der Regel sind sie harmlos und gehen Menschen aus dem Weg, ein unfreiwilliges Zusammentreffen ist jedoch nicht immer zu vermeiden. Daher gilt es im Schulgarten besonders achtsam zu sein und sich an Verhaltensregeln zu halten, die auf Grundlage der Gefährdungsbeurteilung erstellt wurden.

In Niedersachsen sind Kreuzottern, Ringelnattern und Schlingnattern heimisch. Nur Kreuzottern sind giftig, der Biss einer Ringelnatter oder der einer Schlingnatter ist nur unangenehm, trotzdem sollte ein Arzt aufgesucht werden. Besonders attraktiv sind Komposthaufen oder Misthaufen, da Schlangen dort ausgesprochen gern ein Gelege anlegen.

Informationen zu Schlangen in Niedersachsen finden Sie unter:  Schlangen

Kröten scheiden über warzenartige Hautdrüsen starke Bitterstoffe zur Abwehr von Fressfeinden aus, die beim Menschen zu starken Hautreizungen und Schleimhautreizungen führen können. Daher sollten die Tiere nicht angefasst werden bzw. nach der Berührung sollten die Hände gründlich gewaschen werden.

In Niedersachsen lebende Froschlurche sind nicht giftig, es können jedoch Salmonellen übertragen werden. Auch hier gilt, nach dem Anfassen sind die Hände gründlich zu reinigen.

Informationen zu Amphibien finden Sie unter: NABU

Zu beachten ist: viele Tiere werden durch das Bundesnaturschutzgesetz und die Bundesartenschutzverordnung streng geschützt. Informationen finden Sie unter: Umwelt - Niedersachsen