Theater / Darstellendes Spiel
Sach- und Gestaltungskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler erlernen wichtige Grundlagen des szenischen und performativen Spiels. Dabei erproben sie den Umgang mit Körper und Bewegung, befassen sich mit dem theatralen Raum, erkunden Material und nutzen Technik und digitale Medien. Der zielgerichtete Umgang mit Stimme, Sprache und Text sowie Klang, Rhythmus und Musik wird erarbeitet. Darüber hinaus gestalten sie nach dramaturgischen Prinzipien Szenen und befassen sich mit der Geschichte des Theaters und seinen Formen.
Theaterästhetische Kommunikation
Die Schülerinnen und Schüler erfahren Theater als Interaktion zwischen Handelnden auf der Bühne und Zuschauenden in einem Raum. Sie erlernen daran, über Theater zu sprechen. Sie reflektieren kriteriengestützt die Gestaltung von Szenen sowie den Erarbeitungsprozess, geben differenziertes Feedback und wenden erlernte Fachbegriffe an.
Soziokulturelle Partizipation
Die Schülerinnen und Schüler erfahren die kulturelle und künstlerische Bedeutung von Theater und erleben es als soziale Kunstform. Sie beziehen ihre unterschiedlichen Erfahrungen, Fähigkeiten und Interessen in die gemeinsame künstlerische Arbeit ein und erfahren die ästhetische Bedeutsamkeit eines heterogenen und diversen Ensembles.
Durch Proben- und Aufführungsbesuche erleben sie darüber hinaus in rezipierender Position Theater in seiner kulturellen Bedeutsamkeit, seiner Funktion und Wirksamkeit im gesellschaftlichen Diskurs.
Sie befassen sich darüber hinaus mit den Berufsfeldern der Institution Theater.
Alle inhaltlichen Kompetenzen werden durch prozessbezogene Kompetenzen erlernbar. Die den prozessbezogenen Kompetenzen zugeordneten Operatoren sollen die Möglichkeit aufzeigen, dass innerhalb jedes Themas in allen drei Anforderungsbereichen gearbeitet werden kann.
Kompetenzen können nicht losgelöst voneinander vermittelt werden. Sie stehen immer in einem inhaltlichen Zusammenhang. Aufgrund der unterschiedlichen Organisationsformate des Fachs Darstellendes Spiel / Theater in den niedersächsischen Schulen ist eine Darstellung von Kompetenzen für Doppeljahrgänge jedoch nicht möglich. Die Progression dieser muss deshalb innerhalb der Fachkonferenz festgelegt und von der Lehrkraft innerhalb des Unterrichts ausgestaltet werden.
Die Kompetenzbereiche sind in einer Unterrichtsstunde bzw. -einheit nicht zwingend in vollem Umfang zu behandeln, sondern beschreiben Auswahlmöglichkeiten. Wünschenswert wäre aber, dass im Zuge des gesamten künstlerisch-pädagogischen Prozesses (z.B. innerhalb eines Schuljahres) möglichst alle Kompetenzbereiche Berücksichtigung finden.
Durch das künstlerisch-kreative Agieren im Fach Darstellendes Spiel / Theater wird die Identitätsbildung der Schülerinnen und Schüler gefördert. Sie werden sich im theatralen Handeln ihrer eigenen Fähigkeiten, Stärken und Schwächen bewusst und sind in der Lage, diese richtig einzuschätzen und ihren Stärken zu vertrauen. Sie entwickeln in der theatralen Arbeit Lust und Freude daran, sich kreativ auszudrücken.
Die Schülerinnen und Schüler bauen Hemmungen ab, indem sie im geschützten Raum Mut entwickeln und sich auf der Bühne präsentieren. Durch den spielerischen Umgang mit der eigenen Identität wird die Kompetenz zur Selbstdistanzierung und Selbstreflexivität sowie die Fähigkeit gefördert, mit widersprüchlichen Situationen umgehen zu können.
Die Schülerinnen und Schüler halten Dissonanzen aus, überwinden Schwierigkeiten und übernehmen Verantwortung für das Gelingen bzw. Misslingen ihrer Arbeit. Sie verfolgen mit Ausdauer und Beharrlichkeit ein gemeinsames Ziel und sind bereit, ihre Ergebnisse zu überarbeiten.
Die Schülerinnen und Schüler lernen, in unterschiedlichen Teams kooperativ zu arbeiten und mit entstehenden Konflikten umzugehen. Darüber hinaus akzeptieren sie Lösungen, die nicht ihren eigenen Vorstellungen entsprechen, und erfahren im Arbeitsprozess, dass Verlässlichkeit und Beständigkeit Voraussetzungen für das Erreichen eines gemeinsamen Zieles sind. Um sich in der Gruppe über Themen, Prozesse und Ergebnisse verständigen zu können, kommunizieren sie sachbezogen, situationsangemessen, reflexiv und rücksichtsvoll miteinander. Sie sind in der Lage, auf andere einzugehen, sich in sie hineinzuversetzen und ihr Handeln wertzuschätzen. Sie nehmen Vielfalt als Bereicherung wahr, entwickeln eine diskriminierungskritische Haltung und werden dazu ermutigt, sich für gesellschaftsrelevante Themen einzusetzen.
In Abhängigkeit vom künstlerischen Prozess und methodisch-didaktischen Entscheidungen erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Medienkompetenz.
Sie nutzen im Fach Darstellendes Spiel / Theater selbstständig digitale Medien, um Informationen in verschiedenen digitalen Umgebungen zu suchen und dabei relevante Quellen zu identifizieren, die bei der Bearbeitung unterrichtlicher Aufgabenstellungen helfen. Gefundene Informationen und Daten werden dabei analysiert und kritisch bewertet. Die Schülerinnen und Schüler können digital miteinander kommunizieren und kooperative Werkzeuge zur gemeinsamen Bearbeitung von Dokumenten nutzen.
Im Unterricht werden unterschiedliche mediale Gestaltungsmittel genutzt und die Schülerinnen und Schüler lernen, diese bedarfsgerecht anzuwenden. Dabei erfassen sie die künstlerischen Wirkungsmöglichkeiten von Medien und beziehen diese funktional in die theatrale Gestaltung ein, d.h. sie planen und realisieren den Medieneinsatz und präsentieren die Ergebnisse selbstständig in theatralen Zusammenhängen. Dadurch entdecken sie Medien als künstlerisches Ausdrucksmittel und Experimentierfeld für ästhetisches Erleben.
In diesem Zusammenhang lernen die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung von Urheber- und Nutzungsrechten kennen und beachten sowohl die eigenen Persönlichkeitsrechte als auch die Rechte anderer.
Künstlerische Verfahren ermöglichen die kritische Reflexion digitaler Medien, wodurch Schülerinnen und Schüler die Chancen und Risiken des Mediengebrauchs im unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Kontext erkennen und den eigenen Mediengebrauch hinterfragen können.
Curriculare Vorgaben für allgemein bildende Schulen und berufliche Gymnasien (CuVo)
Mustereinwilligungen für Foto- und Filmaufnahmen im Fach Darstellendes Spiel
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Muster_Einwilligung_fuer_Foto-_und_Filmaufnahmen_DS_Minderjaerige.docx | Muster Einwilligung für Foto- und Filmaufnahmen DS (Minderjährige) (DOCX)
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Muster_Einwilligung_fuer_Foto-_und_Filmaufnahmen_DS_Volljaerige.docx | Muster Einwilligung für Foto- und Filmaufnahmen DS (Volljährige) (DOCX)
Veranstaltungen in Niedersachsen zu Darstellendes Spiel
Lehrerinnen und Lehrer sollen eine Qualifikation erwerben, die eine Anwendung von Elementen des Darstellenden Spiels im eigenständigen Fach ´Darstellendes Spiel´, in anderen Unterrichtsfächern sowie in Projekten ermöglicht. Die Weiterbildung orientiert sich am Kerncurriculum für die gymnasiale Oberstufe im Fach Darstellendes Spiel in Niedersachsen sowie an den Rahmenrichtlinien aus Hamburg und Berlin für den Sekundarbereich I. Alle TeilnehmerInnen erhalten ein Abschlusszertifikat.
Die eigene Expertise durch die Vermittlung und eigene Anwendung von Fachmethoden aus den Bereichen Schauspiel, Regie, Theaterpädagogik und Stimmbildung erweitern.
Die eigene Expertise durch die Vermittlung und eigene Anwendung von Fachmethoden aus den Bereichen Schauspiel, Regie, Theaterpädagogik und Stimmbildung erweitern.
Unterstützung der Kolleg*innen bei der Gestaltung von P5-Prüfungen im Fach Darstellendes Spiel
Die eigene Expertise durch die Vermittlung und eigene Anwendung von Fachmethoden aus den Bereichen Schauspiel, Regie, Theaterpädagogik und Stimmbildung erweitern.
In dieser Fortbildung wollen wir mit einem intersektionalem Blick eigene Verstrickungen in gesellschaftlichen Strukturen reflektieren um den Theaterraum als einen Ort zu gestalten, in der Vielfalt gefeiert und unterschiedliche Perspektiven geschätzt werden.
In dieser Lehrer:innenfortbildung werden praxisorientierte Methoden vorgestellt, um klassische Theaterstücke kritisch zu analysieren und alternative Interpretationen zu eröffnen.
Ein zentrales Element der Fortbildung ist die Vorstellung des Konzepts „CircleZeit“.