Rechtliche Vorgaben zu BNE

BNE stellt eine globale Herausforderung dar. Daher haben 2015 alle UN-Mitgliedsstaaten 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) mit 169 Unterzielen beschlossen, die die bisherigen Millenniumsziele (2002-2015) ablösen. Im Nachhaltigkeitsziel 4 "Hochwertige Bildung" ist ausdrücklich BNE genannt: "Alle Lernenden sollen Fähigkeiten für die Förderung der nachhaltigen Entwicklung erwerben." Im Nachgang zum UN-Beschluss haben die Bundesrepublik Deutschland und Niedersachsen die Inhalte in entsprechende Dokumente auf Bundes- und Landesebene überführt.
Der Auftrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung in Niedersachsen ergibt sich auch aus § 2 NSchG und § 2 Ausbildungs- und Prüfungsverordnung (APVO-Lehr). Dieser wurde im Erlass des Kultusministeriums zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung ausformuliert, der am 1.6.2021 in Kraft trat.
Internationale Vorgaben
Das UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung wurde als Folgeprogramm der UN-Dekade BNE entwickelt. Das Programm enthielt praktischen Maßnahmen, politische Strategien und konzentrierte sich auf fünf prioritäre Handlungsfelder.
- Politische Unterstützung
- Ganzheitliche Transformation von Lehr- und Lernumgebungen
- Kompetenzentwicklung bei Lehrenden und Multiplikatoren
- Stärkung und Mobilisierung der Jugend
- Förderung nachhaltiger Entwicklung auf lokaler Ebene
Die 17 Ziele der Agenda 2030 richten sich an alle: Staaten, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und jede und jeden Einzelnen.
Die UNESCO-Roadmap zum Weltaktionsprogramm BNE präsentierte einen Fahrplan für dessen Umsetzung. Die Publikation stellte die Ziele des Weltaktionsprogramms vor; die fünf prioritären Handlungsfelder und ihre Relevanz werden in kurzen Texten erklärt. Darüber hinaus zeigt die Roadmap konkrete Beispiele für mögliche Maßnahmen auf.
► Link zur UNESCO Roadmap zur Umsetzung des Weltaktionsprogrammes BNE
Nationale Vorgaben
Am 20. Juni 2017 ist für Deutschland der Nationale Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung verabschiedet worden. Dieser stellt die nationale Umsetzung des Umsetzung des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung dar und enthält konkrete Empfehlungen zur Verbreitung von BNE.
Der Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung ist eine von der KMK verabschiedete Empfehlung, um BNE mit globaler Perspektive fest in Schule und Unterricht zu verankern. Er ist Bezugsrahmen für die Entwicklung von Lehr-/Bildungsplänen und schulischen Curricula, für die Gestaltung von Unterricht und außerunterrichtlichen Aktivitäten sowie für die Schulverwaltung und Lehrkräftebildung.
► Link zum Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung
Niedersächsische Vorgaben
2018 hat die Landesregierung die Nachhaltigkeitsstrategie für Niedersachsen beschlossen, die sich systematisch an der Agenda 2030 der UN-Vollversammlung („Sustainable Development Goals“) orientiert. Dabei wurden 26 Handlungsfelder mit 60 Indikatoren für Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit ausgemacht.
In den entwicklungspolitischen Leitlinien aus dem Jahr 2016 beschreibt das Land Niedersachsen seine Landespolitik einer nachhaltigen Entwicklung sowie die zugrunde liegenden Prinzipien und Schwerpunkte.
► Link zu den Entwicklungspolitischen Leitlinien Niedersachsen
DER BNE-ERlass trat in Niedersachsen am 1.6.2021 in Kraft. Ziel ist es, dazu beizutragen, in Schulen ein explizites Verständnis von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu entwickeln, BNE systemisch in Unterricht und Schulkultur zu verankern und qualitativ weiterzuentwickeln.
Der Aufsatz erläutert ergänzend zum BNE-Erlass die Frage: Warum ist „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ so wichtig?
Die Übersicht gliedert die Umsetzung von BNE an den Schulen in sechs Handlungsfelder mit entsprechenden Handlungszielen und Einzelmaßnahmen. Sie können diese verwenden, um den Prozess an Ihrer Schule zu visualisieren und übersichtlicher zu gestalten.
Hinweise des Niedersächsischen Kultusministeriums
Herausforderungsprojekte im schulischen Kontext sind besondere Unternehmungen mit einem hohen Maß an Lebensweltorientierung vorzugsweise an außerschulischen Orten. Sie holen Jugendliche aus ihrer „Komfortzone“ und ermöglichen ihnen für sie ungewohnte, nicht alltägliche Erfahrungen, an denen sie wachsen können.
„Der FREI DAY ist ein Lernformat, in dem das Leben die Fragen stellt. Schüler*innen sind selbst gewählten Zukunftsfragen auf der Spur. Sie entwickeln innovative und konkrete Lösungen und setzen ihre Projekte direkt in der Nachbarschaft und Gemeinde um. Der FREI DAY ist ein Lernformat, das Schüler*innen dazu befähigt, die Herausforderungen unserer Zeit selbst anzupacken und diesen mit Mut, Verantwortungsbewusstsein und Kreativität zu begegnen. Am FREI DAY lernen Kinder und Jugendliche, die Welt zu verändern.“ (Quelle: www.frei-day.org)
► Hier erhalten Sie Hinweise zur Umsetzung des Lernformates FREI DAY.