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Informationen für Kolleginnen und Kollegen

Sie machen sich Sorgen, weil Sie an Ihrer Kollegin oder Ihrem Kollegen in letzter Zeit Veränderungen bemerkt haben, die Ihrer Meinung nach auf unsachgemäßen Umgang mit Suchtmitteln zurückzuführen sind? Sie wollen helfen und suchen deswegen Informationen? Sie sind unsicher, welche Aufgaben und Pflichten Sie als Kollegin oder Kollege in diesem Fall haben? 

Wenn Beschäftigte wiederholt im Arbeitsalltag einer Schule so auffallen, dass der Verdacht auf Suchtmittelmissbrauch nahe liegt, sind grundsätzlich alle Kolleginnen und Kollegen aufgerufen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten tätig zu werden. Das soziale Umfeld der Betroffenen ist in solchen Situationen häufig verunsichert und befindet sich in einem inneren Konflikt: Nichts tun und abwarten oder handeln und das Gespräch suchen? Um diese Ambivalenz aufzulösen und eine Entscheidung zu treffen, kann es hilfreich sein, sich vertrauensvoll von einer außenstehenden Person beraten zu lassen.

Die Kontaktdaten Ihrer zuständigen Beauftragten und ihres zuständigen Beauftragten für Suchtfragen finden Sie über die Beratersuche.

Fallbeispiel: „Helfe ich, wenn ich schweige oder wenn ich es anspreche?"

Ihre Kollegin Sabine P. ist schon seit vielen Jahren an Ihrer Schule tätig. Ihr wird Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und ein großes Engagement zugeschrieben. Gegenüber Ihnen und den anderen Kolleginnen und Kollegen zeigt sie sich immer nett, hilfsbereit und zuvorkommend. Seit einigen Monaten ist Ihnen jedoch aufgefallen, dass sich Sabine P. verändert hat. Auf der einen Seite wirkt sie häufiger müde und abgeschlagen, beklagt sich über Stress und darüber „zu viel um die Ohren“ zu haben. Sie berichtet Ihnen, dass ihr „langsam alles zu viel“ werde. Dann scheint sie wieder richtig aktiv, aufgekratzt, allerdings auch fahrig zu sein. Frau P. verhaspelt sich oft in Gesprächen mit Ihnen und wirkt unkonzentriert. Auch die Schülerinnen und Schüler haben Ihnen erzählt, dass Frau P. die Klassenarbeiten erst nach Wochen korrigiert zurückgebe, Arbeitsblätter oft doppelt austeile oder Sätze zweimal an die Tafel schreibe. Sie beobachten, dass die Kollegin häufiger Tabletten „gegen Migräne“ einnehme, auch während der Unterrichtszeit. Dies macht Sie stutzig. Sie fangen an, sich ernsthafte Sorgen um Frau P. zu machen. Sie überlegen, ob Sie als Kollegin oder Kollege etwas unternehmen sollen oder sogar müssen und was der richtige Schritt sein könnte?