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Individualisierung und Differenzierung

Kern von Inklusion ist das gemeinsame Arbeiten an demselben Lerngegenstand in heterogenen Lerngruppen. Individualisierung und Differenzierung sind daher Grundlagen des inklusiven Unterrichts. Sie ermöglichen die Auseinandersetzung mit einem gemeinsamen Lerngegenstand, sodass für alle Schülerinnen und Schüler eine gleichberechtigte Teilhabe am Unterricht gewährleistet werden kann.

Durch Aufgabenstelllungen, die ihre unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Lernwege berücksichtigen, erhält jede Schülerin und jeder Schüler einen barrierefreien Zugang zum Lerngegenstand. Barrierefrei meint in diesem Zusammenhang insbesondere die uneingeschränkte Zugänglichkeit zum Austausch mit allen an Schule Beteiligten sowie zu den Inhalten, den Methoden und den Medien des Unterrichts. Dementsprechend werden bei der Gestaltung der Aufgaben und Materialien verschiedene Schwierigkeitsgrade und auch der soziale Einbezug aller Schülerinnen und Schüler berücksichtigt. Auf diese Weise können sich Schülerinnen und Schüler die Lerninhalte entsprechend ihrer individuellen Lernausgangslage erschließen.

Differenzierung ist z. B. gekennzeichnet durch

  • Aufgaben verschiedener Niveaustufen
  • den Einsatz handlungsorientierter Materialien
  • offene Lernformen
  • Wochenplanarbeit
  • Anpassen der Aufgabenmenge und der Bearbeitungszeit

Für Lehrkräfte bietet die sogenannte Differenzierungsmatrix eine gute Hilfestellung, um Aufgaben und Materialien auf unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zu erstellen.

 

Das Prinzip des Förderns und Forderns ist ein wesentlicher Bestandteil eines differenzierten Unterrichts, der die individuelle Lernausgangslage der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt. Ein Angebot an differenzierten Aufgaben ermöglicht Schülerinnen und Schülern, grundlegende Kenntnisse zu erwerben. Darüber hinaus können sie bereits erworbene Kenntnisse vertiefen und erweitern.

In einem individualisierten Unterricht lernen Schülerinnen und Schüler, ihren Lernprozess selbstständig zu organisieren und zu steuern. Dies wird bereits in der Grundschule angebahnt. Die Schülerinnen und Schüler übernehmen immer mehr Verantwortung für die Auswahl der Reihenfolge ihrer Aufgaben und wählen geeignete Materialien aus. So lernen sie, selbstständig Aufgaben auf unterschiedlichen Niveaustufen zu bearbeiten. Dabei wird das individuelle Lerntempo berücksichtigt.

Lehrkräfte unterstützen die Schülerinnen und Schüler lernbegleitend. Individualisierte Unterrichts- und Freiarbeitsphasen gelingen, wenn Abläufe und Strukturen deutlich sind und die Lernwege mit den Schülerinnen und Schülern besprochen werden. Bekannte Formen individualisierten Unterrichts sind z. B. Planarbeit, Werkstattarbeit, Lernbüros oder Projektunterricht.

Neben der inneren Differenzierung ist eine zeitlich begrenzte äußere Differenzierung, zum Beispiel in Form von Kleingruppenarbeit, möglich.