Berufliche Bildung
Externe Evaluation: Prüfauftrag VI
Seit 2011 sind alle öffentlichen berufsbildenden Schulen (BBS) in Niedersachsen verpflichtet, ein Qualitätsmanagementsystem zu implementieren, das auf dem Kernaufgabenmodell für berufsbildende Schulen (KAM-BBS) basiert. Dieses Modell unterstützt die Schulen bei der strategischen Entwicklung in den Bereichen Schul- und Unterrichtsentwicklung. Die Qualität der Bildungsangebote sowie die Prozessqualität werden dadurch langfristig gesichert oder verbessert.
Der Prüf- und Entwicklungsauftrag VI hat zum Ziel, das Qualitätsmanagement der BBS in Niedersachsen zu evaluieren und weiterzuentwickeln. Dabei liegt der Schwerpunkt darauf, zu überprüfen, wie effektiv die Schulen die Anforderungen des KAM-BBS in ihren Schulentwicklungsprozessen umsetzen. Ziel ist es, sowohl Stärken als auch Verbesserungspotenziale zu identifizieren, um die Qualität der Schul- und Unterrichtsentwicklung nachhaltig zu fördern.
Grafische Darstellung
Die Module
Modul 1
Welche Bedeutung hat das KAM-BBS für den Qualitätsentwicklungsprozess der Schul- und Unterrichtsentwicklung berufsbildender Schulen?
- (Prozess)Qualität (Ergebnisse der Selbstbewertung) der Kernaufgaben B1-B15 und S4
- Bedeutung des KAM-BBS für die Schul- und Unterrichtsentwicklung
- Unterstützungsbedarfe bei der Nutzung des KAM-BBS für die Schul- und Unterrichtsentwicklung
- Beispiele schulindividueller Qualitätsentwicklungsprozesse
Modul 2
Welche Gelingensbedingungen brauchen externe und interne Zielvereinbarungsprozesse berufsbildender Schulen?
- Gelingensbedingungen und Herausforderungen
- Nutzung und Anwendbarkeit der Zielvereinbarungskonzepte
- Unterstützung der Zielvereinbarungskonzepte
- Beispiele der Prozessausgestaltung
Modul 3
Wie wird digital gestützter handlungs- und kompetenzorientierter Präsenz- und Distanzunterricht erfolgreich gestaltet?
- (Weiter-)Entwicklung und Implementierung schulischer Curricula
- Kompetenzentwicklung im Sinne des lebenslangen Lernens
- Gelingensbedingungen für die Umsetzung schulischer Curricula
- Erkenntnisse und Erfahrungen zu digital-gestützten Lehr- und Lernformate
Ablauf und Verfahren
Grundsätzliches
- verpflichtende Teilnahme und Mitwirkung der öffentlichen BBS
- die BBS werden über den Ablauf und die Inhalte informiert
- verbindliche Selbstbewertung (Selbstevaluation) der Kernaufgaben aller BBS im Vorfeld
Modulübergreifende Online-Befragung der BBS in Niedersachsen
Eine abgestimmte, mit wissenschaftlicher Begleitung entwickelte, Online-Befragung zur Einschätzung der Prozessqualität der Kernaufgaben B1-B15 und S4 sowie der weiteren Befragungsschwerpunkte von M1, M2 und M3 wird voraussichtlich im Februar 2025 durchgeführt.
- Zielgruppen der Befragung: die Schulleitungen mit dem Schulleitungsteam, weitere Verantwortliche, die Lehrkräfte und die Schülerschaft der ausgewählten Bildungsgänge
- Auswahl der Bildungsgänge für die Selbstbewertung (Selbstevaluation) durch die Schule: eine klassische einjährige BFS (nicht BFS dual) und zwei Bildungsgänge der BS (den jeweils kleinsten und einen der drei größten Bildungsgänge)
- wenn keine BFS vorhanden ist, dann Auswahl von drei Bildungsgängen der BS
- Ausnahmen werden individuell abgestimmt
- Auswertung, Aufbereitung und Rückmeldung der Ergebnisse der Online-Befragung (schulindividuelle Ergebnisse werden nur an die jeweilige Schule rückgemeldet)
Vor-Ort-Befragungen ausgewählter BBS:
Mit dem, mit wissenschaftlicher Begleitung entwickelten, Interviewleitfaden werden Vor-Ort-Befragungen an ausgewählten BBS durchgeführt.
- Auswahl berufsbildender Schulen auf Basis der Ergebnisse der Online-Befragung und weiterer Erkenntnisinteressen
- Interessenbekundung zur Teilnahme an der VOB ist möglich ([email protected])
- Information der ausgewählten BBS durch die zuständige Dezernentin oder den zuständigen Dezernenten des RLSB
- Kontaktaufnahme der Externen Evaluation-BBS mit der jeweiligen BBS
- Vor-Ort-Befragungen an den BBS
- Befragungsergebnisse werden protokolliert
- Protokolle werden ausgewertet und die wesentlichen Ergebnisse dargestellt
Ableitung von Handlungsempfehlungen durch das NLQ
Zusammenstellung von Ergebnissen, Erkenntnissen und Handlungsempfehlungen
Übergabe des Abschlussberichts an das MK als Auftraggeberin
Fragen und Antworten
Warum wird nicht BFS dual evaluiert?
Innovationsvorhaben werden gesondert evaluaiert.
Können Schulen teilweise die Vorbereitungen aus dem Zielvereinbarungsprozess nutzen?
Ja, z. B. vorliegende Ergebnisse aus Selbstevaluationen (Selbstbewertungen)
Welche Bildungsgänge werden evaluiert?
Die Schule wählt drei Bildungsgänge aus: eine „klassische“ einjährige BFS (nicht BFS dual) und zwei Bildungsgänge der Berufsschule (den kleinsten und einen der drei größten). Wenn keine BFS vorhanden ist, dann Auswahl von drei Bildungsgängen der Berufsschule.
Inwieweit ist die Leitlinie SchuCu-BBS für die Selbstevaluation, die Online-Befragung oder die Vor-Ort-Befragung relevant?
Die Leitlinie SchuCu-BBS 2018 ist die verpflichtende Grundlage für bis Juli 2024 erstellte Lernsituationen.
Die Leitlinie SchuCu-BBS 2024 ist für die Überarbeitung und Weiterentwicklung bestehender Lernsituationen und bei Entwicklung neuer Lernsituationen verpflichtend zu nutzen.
Die Leitlinie SchuCu-BBS bildet die verbindliche Vorgabe für Handlungsorientierung an berufsbildenden Schulen in Niedersachsen und somit auch für die (Weiter)Entwicklung und Implementierung Schulischer Curricula BBS relevant. Dabei löst die weiterentwickelte Leitlinie SchuCu-BBS 2024 die bisherige Leitlinie aus 2018 ab. Die Überarbeitung schulischer Curricula findet dabei im schuleigenen Tempo des individuellen Qualitätsentwicklungsprozesses statt.
Muss die gesamte Schule eine Selbstevaluation machen?
Nein, nur die drei durch die Schule ausgewählten Bildungsgänge der Schulformen Berufsfachschule „klassisch“ und Berufsschule.
Wie lang darf die letzte Selbstevaluation zurückliegen?
Die Schulen sind laut NSchG § 32 Abs.3 verpflichtet mindestens alle 2 Jahre den Erfolg ihrer Arbeit zu überprüfen und zu bewerten.
Muss das Instrument SebeiSch-BBS für die Selbstevaluation verwendet werden?
Nein. Die Nutzung wird empfohlen, dieses kann eine Arbeitserleichterung für die Schule sein. Möglich ist ebenfalls die Nutzung der Vordrucke zur Einschätzung der Bearbeitung der Kernaufgaben (Word-Dokument).
Wer ist für die Selbstevaluation zuständig?
Die Verantwortung zur Durchführung der Selbstevaluation liegt in Händen der Schulleitungen der öffentlichen BBS.
Die durch die Schule ausgewählten Bildungsgänge führen die Selbstevaluation durch.
Welche Informationen aus der Selbstevaluation werden für die Online-Befragung benötigt?
Die Ergebnisse der Prozesseinschätzung der Kernaufgaben B1 bis B15 und S4 der von der Schule ausgewählten Bildungsgänge.
Wie werden die Ergebnisse der Selbstevaluation in die Online-Befragung übertragen?
Es werden nur die Ergebnisse der Prozesseinschätzung (fundiert, eingeführt, abgesichert) in die Online-Befragung übertragen (ankreuzen).
Wie lange dauert das Ausfüllen der Online-Befragung?
Nach der Pilotierung (voraussichtlich im Januar 2025) können genauere Angaben dazu gemacht werden.
Wer wird in der Online-Befragung befragt?
Schulleitungen mit dem Schulleitungsteam, Bildungsgangsgruppenleitungen der ausgewählten Bildungsgänge, die in den Bildungsgängen eingesetzten Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler der ausgewählten Bildungsgänge. Fachgruppenleitungen werden in die Vor-Ort-Befragung mit einbezogen.
Wie erfolgt die Rückmeldung der Ergebnisse aus der Online-Befragung?
Versand des schulindividuellen Ergebnisses im Vergleich zum Landesdurchschnitt an die Schulen.
Versand des aggregierten Landesdurchschnittsergebnisses an das MK.
Was ist in Bezug auf die Auswertung und Rückmeldung für den kleinsten Bildungsgang zu bedenken?
Hinweis: Wenn mindestens drei Lehrkräfte in einen Bildungsgang unterrichten, ist eine bildungsgangspezifische Auswertung und Rückmeldung möglich, andernfalls können aus Gründen der Anonymität nur Rückmeldungen über die gesamte Schule gegeben werden.
Wer wird in der VOB befragt?
Schulleitung und Mitglieder aus dem Schulleitungsteam, die für die ausgewählten Bildungsgänge zuständig sind und entsprechende Bildungsgangsgruppen- und Fachgruppenleitungen sowie Lehrkräfte.
Wie findet die Auswahl der Schulen für die VOB statt?
Kriteriengeleitet. Mit gesetzten Kriterien wie Schulgröße, Standort, Mono-/Bündelschule etc. und Kriterien, die aus den Ergebnissen der durchgeführten Online-Befragung abgeleitet werden.
Kann sich eine Schule für die VOB freiwillig melden?
Ja, es gibt die Möglichkeit der Interessenbekundung.
Wie kann sich eine Schule melden?
Formlos als Interessensbekundung über die Funktions-E-Mail [email protected]
Wie lange dauert die VOB-Befragung?
Mindestens einen Tag in Präsenz.
Wie lange dauert die Vorbereitung für die VOB?
Die Schule bekommt im Vorfeld das schulindividuelle Ergebnis im Vergleich zum aggregierten Landesdurchschnitt aus der Online-Befragung. Dieses Ergebnis dient der Vorbereitung.
Welche Unterlagen müssen für die VOB vorgehalten werden?
Nach der konkreten Auswahl der Schulen werden den ausgewählten Schulen weitere Informationen zur Verfügung gestellt.
Wird es Unterrichtsbeobachtungen geben?
Nein.
Wer bekommt eine Rückmeldung zu den Ergebnissen der VOB?
Eine individuelle Rückmeldung an die berufsbildende Schule nach der Vor-Ort-Befragung erfolgt nicht.
Das MK bekommt einen Abschlussbericht mit aggregierten Daten, in denen die Ergebnisse der VOB enthalten sind.
Wie wird die Anonymität der Schule geschützt?
Nur die Schulen bekommen ihre individuellen Daten.
Bekommt das RLSB eine Auswertung für die Schulen ihres Zuständigkeitsbereichs?
Nein.